Wanderung
Geschichtsunterricht auf dem Freikofel
Regionautin Beatrix Anawender berichtet von ihrer beeindruckenden Wanderung auf den Freikofel.
KÖTSCHACH-MAUTHEN. Geschichte zum Anfassen und zum Erwandern – das bietet die Wanderung auf den Freikofel. Gestartet wird beim Plöckenhaus. Über eine Forststraße geht es entlang des Weges Nummer 436. Schon bald erreicht man den Soldatenfriedhof – die ersten steinernen Erinnerungen an das sinnlose Blutvergießen des Ersten Weltkriegs. Dem Wegweiser folgend geht es zuerst über die Forststraße, dann weiter durch den Wald teilweise steil empor. An exponierten Stellen sind Stahlseile und Stufen angebracht, die sehr hilfreich sind. Am Freikofelsattel hält man sich links und erreicht mit etwas Kletterei den Gipfel mit zahlreichen Stellungen. An einem sonnigen Tag hat man eine wunderschöne Fernsicht. Ob die Soldaten vor hundert Jahren den Blick für die Schönheit der Berge hatten? Wohl kaum. Das Überleben war wohl wichtiger.
Museum unter freiem Himmel
Der Grenze entlang wandert man neben Laufgräben aus dem Ersten Weltkrieg hinunter zum Rossbodentörl. Die alten Stellungen sind museumsartig hergerichtet. Hier kann man Geschichte erleben. Für den Rückweg braucht man etwas Orientierungsvermögen. Markierungen sind selten vorhanden. Auf einem Steig erreicht man wieder die Forststraße und gelangt oberhalb der Heldenfriedhöfe zurück zum Ausgangspunkt. Wer möchte besucht die Soldatenfriedhöfe und gedenkt der gefallenen Soldaten, die ihr Leben für die Heimat gaben.
Die steinernen Reste der Bauten sind stumme Zeugen unserer – traurigen – Geschichte und mahnen uns: Krieg ist sinnlos und schafft nur Kummer, Leid und Tränen. Wann wird der Mensch endlich schlauer? Doch wie sagte schon Albert Einstein: Das Universum ist endlich, die menschliche Dummheit unendlich.
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