Interview: Jonathan Scherzer, der Linksverteidiger beim RZ Pellets WAC
Mit Vierzehn alleine unterwegs

Kampfkraft und Willensstärke sind auch im Match eine von Jonathan Scherzer´s (rechts) Charaktereigenschaften.   | Foto: Florian Pessentheiner/KK
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  • Kampfkraft und Willensstärke sind auch im Match eine von Jonathan Scherzer´s (rechts) Charaktereigenschaften.
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Der Oberkärntner Jonathan Scherzer kam über Amerika und Deutschland zum RZ Pellets WAC. Die WOCHE ließ er in seinen Fußballerkarriere hineinblicken.

PATERNION/WOLFSBERG. WOCHE: Herr Scherzer, Länderspielpause. Was steht für sie am Freizeitplan?
Jonathan Scherzer: Ich werde einen Städtetrip nach Wien unternehmen.

Mit Zug oder Auto?
Mit meinem E-Auto, denn ich bin seit meiner Kindheit mit der Natur eng verbunden. Meine Großeltern und jetzt mein Onkel Reinhard, führen in Aifersdorf einen landwirtschaftlichen Betrieb. Bis zu meiner Übersiedelung von Spittal nach Amerika, durfte ich dort immer die landwirtschaftliche Tierwelt, die grünen Wiesen und die freie Natur genießen. Schon damals war mir klar, wir müssen auf unsere Welt gut aufpassen.

Ortswechsel nach Amerika. Warum?
Die ersten zehn Jahre meiner Kindheit lebte ich mit meinen Eltern Sibylle und Jakob in der Lieserstadt. Zerriss meine ersten Fußballschuhe beim SV Spittal und mein Vater führt eine Tierarztpraxi. Dann bekam er von der University of Georgia einen Professorenstuhl angeboten. Der Familienrat tagte und exakt an meinem 10. Geburtstag, hoben per Flugzeug über den großen Teich ab.

Auch dort haben sie gleich wieder gekickt. Wurden auch ins US U15-Nationalteam einberufen. Wie kam das?
In der USA ist vieles anders. Da steht American Football ganz oben. Fußball ist eher zweitgereiht und vielleicht dürfen deshalb auch bis zur U17, nicht Amerikaner in nationalen Nachwuchsteams einberufen werden. Um weiter für die USA zu kicken, hätte ich die amerikanische Staatsbürgerschaft annehmen müssen. Für mich ein absolutes No Go. Ich werde immer Österreicher bleiben.

Mit vierzehn Jahren ging es für sie aber wieder nach Europa zurück. Wie kam es dazu?
Ich bin bei einem Sichtungsturnier dem Chefscout von Borussia Mönchengladbach aufgefallen und er hat mir die Borussen Nachwuchsakademie erklärt und ich wollte die Chance wahrnehmen. 

Mit vierzehn, alleine ohne Eltern nach Deutschland?
Wahrscheinlich waren bereits damals meine Charakterstärken Zielstrebigkeit, Willensstärke und Kämpfernatur gut ausgebildet. Ich wusste, dass schaffe ich und muss die Chance nutzen. Es war auch eine schöne Zeit bei meine Gasteltern in Mönchengladbach. Nur eines werde ich nicht vergessen. Wie sich aufkommendes Heimweh anfühlt und das ich so viel mit Oma, Opa, Mama, Papa und Freunde telefonierte, wie nie zuvor und danach.

Sie wechselten dann zu 1860 München. Warum?
18 Monate nach mir, sind auch meine Eltern nach Europa, sprich Landshut, zurück gesiedelt. Ich suchte in dieser Zeit einfach die Familie. Eigentlich hätte es Bayern München werden sollen, klappte aber nicht und die 60iger waren rückblickend, sogar die bessere Lösung. Von da aus, ging meine Linksverteidigerkarriere aufwärts. Richtung Augsburg, Admira Wacker Mödling und jetzt RZ Pellets WAC.

Aber eine positive Bayern München Impression gibt es doch?
(lächelt) Mein erstes Kampfmannschaftstor erzielte ich mit Augsburg gegen die Bayern Amateure. 

Gab es in Augsburg auch Kontakte zu Nationalteamverteidiger Martin Hinteregger?
Da ich auch bei den Profis trainierte, ja. An ihm hat mich immer begeistert, wie locker er sich gab und seinen Focus immer auf das Wesentliche und Wichtige im Fußballprofileben legte.

Jetzt sind sie selbst WAC-Profi. Wie fühlen sie sich im Team von Trainer Robin Dutt?
Sehr gut angekommen. Bis zu meiner Grippeinfektion nach dem Riedmatch, war ich immer in der Startformation. Jetzt macht Adis Jasci auf meiner Position einen guten Job. Ich werde versuchen, mich mit guten Trainingsleistung bei Trainer Robin Dutt wieder für eine Position in der Startelf zu empfehlen.
INTERVIEW: Peter Tiefling

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