Auf Alternative Energie gesetzt

- Firmenchef Franz Wiedenig mit Gattin Waltraud, die als Assistentin der Geschäftsleitung alle Cheftermine managt
- Foto: Hans Jost
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Teil zwei der Wiedenig Familiensaga: GF Franz Wiedenig über die betriebliche Entwicklung der letzten 20 Jahre.
MÖDERNDORF (jost). 1996 übernahm der damals noch nicht 30-jährige Installateurmeister Franz Wiedenig von seinem namensgleichen Vater den, im Jahre 1970 gegründeten Betrieb in Möderndorf bei Hermagor. Mit etwa 25 Mitarbeitern wurden damals alle klassischen Aufgabengebiete eines Installations-Unternehmens regional abgedeckt, d.h. Wasser, Bad und Heizungen für Privathaushalte, für Tourismus- und Gewerbebetriebe. Doch die starke Ära der, zu dieser Zeit beinahe ausschließlich mit Öl befeuerten Heizkessel, begann merkbar zu bröckeln.
Alternativ-Energie
Die Start-Phase der Alternativ-Energie erlebte Franz Wiedenig hauptsächlich in Kooperation mit diversen Selbstbaugruppen für Sonnenkollektoren. Diese übernahmen ergänzend zu herkömmlichen Heizanlagen die Warmwasser-Aufbereitung. Wiedenig: „Seit 1992 versuchten wir bereits die Philosophie der Alternativenergie zu leben. Über 500 installierte Solaranlagen bestätigten unsere Zielrichtung.“ Die wichtigsten Schritte und Maßnahmen waren seit Mitte der 1990er-Jahre laufende Investitionen für Mitarbeiterschulungen sowie der Aufbau eines starken Service-Teams.
Fernwärme und Biomasse
Der HelfRecht-geschulte Jungunternehmer und akademische Business-Manager Wiedenig hatte im Zuge der strategischen Neuorientierung seines Unternehmens in den ersten 2000er-Jahren längst erkannt, dass es neben Solar- und Wärmepumpenanlagen auch regional einen stark boomenden Markt für den Einstieg in die Wärmeversorgung in Form von Nahwärme- und Mikronetze gab, um sich von fossilen Energieträgern zu entfernen.
So war die Gründung der REG-Bioenergie GmbH zur Nahwärme- und Bioenergieerzeugung für den Raum Hermagor die logische Folge. Pilotprojekt war schlussendlich 2006 das Heizwerk Kühwegboden mit 900 KW Leistung, ausgelegt für etwa 90 Wohneinheiten, vier Wohnhäuser und drei Gewerbebetriebe.
Starke Referenzen
Inzwischen laufen in der Region über 20 Nahwärme- und Mikronetze sowie zahlreiche Wärmepumpen- und Biomasseanlagen, die alle Wiedenig’s Handschrift tragen. Bei etwa 15 dieser 20 Netze kümmert sich Wiedenig auch um die laufende Wartung und Betreuung.
Nassfeld
Die bisher größte Nahwärmeanlage mit 4.500 KW deckt seit 2012 am Nassfeld etwa 80 Prozent des Raumwärme- und Warmwasserbedarfes ab, und bietet bei Bedarf auch schon den Platz für einen weiteren 2,4 MW-Kessel mit allen Nebenaggregaten. „Grundsätzlich arbeitet die Anlage absolut vollautomatisch, ohne anwesendes Personal. Sämtliche laufenden Informationen über den aktuellen Status aller Anlagen-Komponenten wie z.B. Hackgut-Vorrat, Brennraum-Temperatur, Vor- und Rücklauftemperatur, System-Druck, Abgas-Werte etc. kann ich jederzeit live auf meinem Computer oder Handy mitverfolgen“ , informiert Wiedenig. Als Heizmaterial wird Hackgut von vertraglich gesicherten heimischen Lieferanten verwendet. Wiedenig: „Etwa 6.000 m3 Heizmaterial können gelagert werden - das sollte rechnerisch für die ganze Wintersaison reichen. Für ein Heizwerk am Nassfeld ist das beruhigend - somit können auch fallweise Strassensperren für LKW im Winter den Heizwerk-Betreibern und allen Kunden keine schlaflosen Nächte bereiten.“
Zukunft
Nach nunmehr zehn erfolgreichen Jahren in der Errichtung von Fernwärmeanlagen sieht Franz Wiedenig das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Er hat sich weitere Schwerpunkte und Vorhaben für die Zukunft gesetzt: „Ziel ist es, mit innovativen Produkten und Know-How unsere Marktposition am Alternativenergiesektor auszubauen sowie den Bäder- und Wellnessmarkt intensiv zu bearbeiten. Weiters möchten wir die Kompetenz unserer Mitarbeiter in Fachwissen und Teamwork beibehalten bzw.verstärken. Wir sehen uns als kompetenter Partner in den Bereichen Sanitär, Heizung, Alternativenergie und Klimatechnik. Wir sind Komplettanbieter – von der maßgeschneiderten Planung bis hin zur fachmännischen Umsetzung. Unser Erfolgsgeheimnis basiert auf den drei Säulen „Qualität, Innovation und Kundenzufriedenheit“.
Wiedenig‘s Gattin Waltraud hält ihrem Mann sowohl im Betrieb als auch privat den Rücken frei, sodass er seine Energie auf das Wesentliche fokussieren kann. „In meiner Freizeit bin ich gerne Familienmensch und genieße sportliche Aktivitäten in unserer schönen Bergwelt sowie beim allwöchentlichen Altherren-Fußball“, so Wiedenig. Fortsetzung folgt.


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