Hotel Streklhof baut aus

"Es ist die richtige Zeit, um zu investieren"

Oberhalb von Velden, in Aich, findet man den Streklhof. Ein Hof, der seit 1827 im Familienbesitz ist. Heute findet man dort einen modernes Hotelkonzept, welches sich der Qualität und der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Und es wird weiter investiert. 

AICH/ VELDEN. Abwarten und Tee trinken ist nicht gerade ihre Devise. Marlies Tschernitz investiert, und das nicht zu knapp. Die "Hausherrin" vom Streklhof im Veldener Ortsteil Aich nutzt die Corona-bedingte Schließung und baut ihren Betrieb um. Rund eine Million Euro investiert Tschernitz in den Zubau, realisiert wird eine neue Rezeption, auch der Buffetbereich wird vergrößert.
Es ist nicht die erste große Investition, seitdem die studierte Betriebswirtin das Familienunternehmen übernommen hat. Erst im Jahr 2018 eröffnete sie den neuen Wellnessbereich, auch damals investierte sie rund eine Million Euro.

Rustikal und modern

Heute gleicht der Betrieb einer modernen Mischung aus rustikal und modern. Vieles der teils mehrere hundert Jahre alten Gemäuer hat man erhalten, aufwändig saniert und einem neuen Zweck zugeführt. Wie etwa der alte Stadel, wo nunmehr der großzügige Wellnessbereich des Hotels Platz findet. Auch im aktuellen Bauvorhaben wählte man diesen Weg, so wird hierfür ein Gebäude mit einer Grundsubstanz aus dem 15. Jahrhundert Stück für Stück adaptiert. Interessant: Im zweiten Stock des Hauses sollen zu einem späteren Zeitpunkt vier Suiten errichtet werden.

Öffnung Ende April

Daumen mal Pi vier Monate blieben den Unternehmern, Tschernitz und ihr Mann Andreas, Zeit, um das neueste Projekt umzusetzen. "Ein ambitionierter Plan", wie sie zugibt. Doch der Baufortschritt erlaubt es, optimistisch zu sein. Mit Ende April möchte man die Türen öffnen. Man freue sich schon sehr darauf, sagt sie, auch im Hinblick auf Corona. Ursprünglich wäre dies der erste Winter gewesen, in dem sie vorgehabt hätte einige Wochen zu öffnen. "Aber dann kam es ja anders", sinniert die Veldnerin. Den Plan einer Winteröffnung aber gibt sie nicht auf, "dann eben im kommenden Winter". 

Konzept neu ausgerichtet

Ein "Ski-Ressort", nein das sei man nicht, weiß die Hotelierin und diese Gäste wolle man auch gar nicht ansprechen. "Wir sind ein Rückzugsort, eine Ruhe- und Kraftoase", erläutert sie. Das sowohl im Sommer wie auch im Winter. In einen Topf mit den Wörthersee-Hotels wolle sie nicht mehr geworfen werden. "Wir haben uns bewusst abgegrenzt", erzählt sie. Mit ihrer Übernahme im Jahr 2012 habe man das Hotelkonzept völlig überarbeitet. Weg vom See-Gast, weg vom Bustouristen hin zum nachhaltigen Urlaubserlebnis in der Natur. "Ich wollte das, wenn, nach meinen Vorstellungen machen", erläutert die Hotel-Chefin, in siebenter Generation am – ehemaligen Landwirtschafts – Hof. Seit dem 19. Jahrhundert (1827) ist dieser in Familienbesitz. Die Eltern sattelten auf den reinen Hotelbetrieb um.

Ganze Familie dabei

Volle Unterstützung in all ihren Vorhaben bekommt sie von ihrer Familie, wie Partner Andreas, der seinen Part vor allem in der Küche erfüllt. Denn, ein wichtiges Steckenpferd des Streklhofs ist die regionale Küche. "Wir sind ein Kraftplatz für Körper und Geist", versucht es Tschernitz auf den Punkt zu bringen. Passend zum Hotel-Konzept habe man sich Alpakas zugelegt. Der Gast dankt es der Visionärin, auf rund 10.000 Nächtigungen kommt man im 40 Zimmer-Hotel in der Saison. Das Hauptklientel ist der Deutsche und der Österreicher. Im letzten Jahr konnte auch der Streklhof vom einheimischen Gast profitieren. Wie es heuer werden wird, wagt man nicht zu prophezeien. Nur soviel: "Wir sind da ganz optimistisch und auch bestens für alle Möglichkeiten einer Öffnung, was Vorsichtsmaßnahmen betrifft, gerüstet."