Neues Leben für 300 Jahre altes Pferdegut
Die Stallungen vom Schloss Treffen haben mit Christopher Parker und Christina Dance neue Besitzer.
TREFFEN (ak). Es ist Mittagszeit. Die Pferde dösen in ihren riesigen Boxen. Ab und zu hört man ein zufriedenes Schnauben. Monatelang war es ziemlich ruhig in diesen circa 300 Jahre alten Gemäuern. Jetzt ist mit Christopher Parker und Christina Dance wieder Leben eingekehrt.
Neues Leben
Mit einem riesigen Truck und einem vollgepackten Auto sind sie Anfang Dezember in der Nähe von London aufgebrochen, um ihr weiteres Leben in Treffen am Ossiacher See zu verbringen.
„Meine Mutter wurde in Klagenfurt geborgen und ist, als sie 20 Jahre alt war, nach England gekommen und wegen meinem Vater geblieben”, erzählt Christopher Parker. Für ihn stand immer fest, irgendwann nach Kärnten zurückzukehren und einen Reitstall zu betreiben. Das zum Verkauf stehende Pferdegut Schloss Treffen hat er im Internet ausfindig gemacht. Ein Jahr lang besuchte er den Hof, bevor endgültig feststand, dass es genau das Richtige für den Engländer ist. Eigentlich wollte Tochter Ellie ihn begleiten, doch der Liebe wegen blieb sie in England und so packte ihre beste Freundin Christina Dance ihre Sachen.
Viel Erfahrung
Die Arbeit mit Pferden ist für die Beiden eine Lebensphilosophie. Seit 25 Jahren dreht sich bei Christopher alles um die edlen Vierbeiner. Sie trainieren Pferde und ihre Reiter in allen Disziplinen und widmen sich besonder gerne schwierigen Fällen. „Man muss den Pferden Ruhe und Sicherheit geben und langsam mit ihnen arbeiten. Hier fühlen sich unsere sechs Pferde richtig wohl”, sagt Christina. Und sie selbst? „Es ist so still und friedlich hier, stressfreier als in London”, erzählt sie. Etwas überrascht waren die Beiden von der Freundlichkeit der Menschen und das so viele gut Englisch sprechen. „Das macht es für uns schwieriger, Deutsch zu lernen. Die Menschen wollen sich mit uns auch auf Englisch unterhalten”, erzählt Christopher.
Viel geplant
Mit dem Pferdegut haben die Beiden viel vor. Im Frühling wird der große Außenreitplatz mit Spezialsand neu gefüllt, damit er auch im Winter benützt werden kann. Die Stallungen bekommen eine neue Farbe und im ehemaligen Reiterstüberl soll ein Café entstehen. Zum Pferdegut gehören außerdem noch zwei Wohngebäude, die sie renovieren wollen. In einem davon sollen fünf Appartements für Feriengäste entstehen.
Für die Reiter ist ebenfalls viel geplant. So sollen im Sommer immer wieder Kurse mit dem international tätigen Dressurtrainer Stephen Moore abgehalten werden. Reitunterricht von den Beiden steht natürlich ebenfalls am Plan, der gleich einen doppelten Nutzen für die Schüler hat. Es wird in schönstem Englisch unterrichtet.
„Wir wollen kein Elite-Stall werden, sondern unsere Türen stehen für jeden offen und jeder ist herzlich willkommen”, erklärt Christopher Parker.
„Es gibt noch so viel zu tun, aber wir sind sehr glücklich, endlich hier zu sein”, sagen die beiden Pferdeprofis.
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