Die Straninger Alm hat einiges zu bieten

Mit neuen Tourismusangeboten will sich die Straninger Alm ab 1. Juni noch besser selbst vermarkten.

STRANIG (nic). Auch wenn der Spruch von der Jungfrau und dem Kind schon etwas abgenutzt ist, passt das Bild doch perfekt auf Klaus Kanzian, der vor rund 15 Jahren zum ersten Mal Almpächter auf der Frondell Alm wurde.
"Es war der Sprung ins kalte Wasser," erinnert sich der damals angehende Lehrer. "Ich kannte zwar den Almbetrieb und hatte schon dort gearbeitet, aber als ein Wechsel anstand und ich zusagte, war erst einmal alles neu."

Schwieriger Anfang

Die Aufgaben waren schon damals vielfältig und durch den Wechsel vor drei Jahren auf die Straninger Alm wurden es mehr. "Ich bin Viehhirte, Senner und Käseexperte, Herbergsvater und Gastronom, Verkäufer und Marketingfachmann sowie jetzt auch Tourismusprofi," erzählt der sympathische Grafendorfer.
Unterstützung hat der 38-Jährige seit zwei Jahren durch seine Freundin Anna Bischoping, die zum Praktikum auf die Straninger Alm kam und der Liebe wegen nur zu gern blieb. In der durchaus stressigen Saison, die von Juni bis August geht (wetterabhängig auch mal ein paar Wochen länger), ergänzt sich das Paar inzwischen perfekt.
Beide haben jetzt ein eigenes Tourismuskonzept entwickelt, um die Alm, die auf fast 1500 Metern Seehöhe am Karnischen Höhenweg liegt, noch attraktiver zu machen. "Wir wollen unseren Gästen den Besuch noch interessanter gestalten," verspricht die 32-jährige Anna Bischoping.
Dazu gehören die regelmässigen Angebote die Käserei hautnah zu erleben, geführte Wanderungen mit Wald- und Kräuterexperten und die anschliessende Herstellung von eigener Naturkosmetik sowie der Anbau des eigenen Gemüses auf dem elterlichen Betrieb von Klaus Kanzian.
Der ist stolz vor zwei Jahren auch einen innovativen Koch für die Gastronomie gefunden zu haben. "Die regionale Küche mit eigenem Touch kommt supergut an," weiß er inzwischen und freut sich, dass der Guido ab Juni wieder den Kochlöffel hoch oben schwingt. Die "Kurkuma-Spätzle" sind eines der beliebten Gerichte auf der Speisekarte.
Auch für Schulen gibt es spezielle Angebote, die ebenfalls unter dem Motto "Alm erleben" stehen und für Kanzian als immer noch angehenden Lehrer (inzwischen mit dem zweiten Studium und kurz vor der Diplomarbeit) mal gar kein Problem sind.
Ein großes Plus der Traditions-Alm sind nicht nur die besondere Lage und die Nähe zur italienischen Grenze, sondern auch die Tatsache, dass ein frisch renovierter Schotterweg auch Fahrzeugen und damit Menschen, die die Strecke nicht zu Fuß bewältigen können, den Besuch von Stranig aus ermöglicht.
Am 1. Juni geht es offiziell los. Noch liegt viel Schnee oben, aber die Vorbereitungsarbeit ruft Klaus und Anna schon ganz laut.

Almpächter mehr so durch Zufall

• Mit der Frondell-Alm fing vor rund 15 Jahren das Abenteuer Almhütte für Klaus Kanzian an.
• Mittlerweile ist der 38-Jährige Pächter auf der Straninger Alm. 2018 ist dort seine dritte Saison.
• Neben den Mitarbeitern unterstützt den Grafendorfer seit 2016 auch Freundin Anna Bischoping.
• Die Straninger Alm liegt auf rund 1.479 Metern Seehöhe.
• Neben der Viehwirtschaft umfasst die Alm eine Herberge, eine Almwirtschaft sowie eine Käserei.
• Ab Juni 2018 bietet das Duo auf der Alm auch Touren an, bei denen die Gäste auch aktiv an der Käseproduktion teilnehmen können.
• Geführte Wanderungen, Waldführungen, Anleitungen zur Naturkosmetik (mit Gabi Sager-Gingel) sowie Almtage für Schüler laufen unter dem Titel "Alm erleben".