"Frequenz heißt nicht Kaufkraft"
Die WOCHE sprach mit Gerhard Angerer über die Ziele des Stadtmarketings.
Die WOCHE unterhielt sich mit dem GF des Stadtmarketings, Gerhard Angerer, über seine Aufgaben, Visionen und Ziele.
WOCHE: Herr Angerer, sind Sie mit der Neugestaltung des Adventmarktes zufrieden?
Angerer: Mein Team und ich sind sehr zufrieden. Wir planen bereits für das nächste Jahr, was wir besser machen wollen. Von der Frequenz her ist der Adventmarkt jedenfalls mit dem Kirchtag zu vergleichen.
Was wäre denn zum Beispiel besser zu machen?
Wir haben mit dem Krampustag ein Experiment gemacht. Einerseits hat sich gezeigt, dass Familien mit Kleinkindern sehr angetan von der Idee waren, keinen Krampuslauf zu machen. Die Zielgruppe der 12- bis 15-Jährigen hat es aber lieber, wenn sie vor den Krampussen auch weglaufen kann. Die Herausforderung wird für uns sein, beides zu verbinden.
Was genau macht eigentlich der Geschäftsführer des Stadtmarketings?
Ich spreche lieber von meinem Team als von mir allein. Unsere Aufgabe ist es, kurz gesagt, die Innenstadt für drei Gruppen attraktiv zu gestalten: Für die potenziellen Kunden, die Wirtschaftstreibenden und für die Besitzer der gewerblichen Flächen, die letztlich entscheiden, wer sich in der Innenstadt ansiedelt.
Was ist dabei wichtig?
Wir haben immer im Hinterkopf, dass viele Leute nicht gleich viel Kaufkraft bedeuten. Wir müssen es schaffen, dass die Leute auch gerne hier einkaufen.
Können Sie noch durch Villach spazieren, ohne an Ihren Job zu denken?
Nein, kann ich nicht, aber das ist ja auch gut so. Wir holen uns in sämtlichen Städten Anregungen und adaptieren diese für Villach.
Gibt es auch im Marketing eine besondere Konkurrenz mit Klagenfurt?
Es ist so, dass heutzutage die Onlineshops eine größere Konkurrenz für uns darstellen als Klagenfurt. Natürlich schielt man immer auch zur Nachbarstadt, aber die Konkurrenz sollte eher in der Eishalle ausgelebt werden.
Stichwort Eishockey: Sind Sie ein Fan?
Ich fühle mich als hundertprozentiger Villacher und freue mich, wenn die Adler gewinnen, Eishockey ist aber ehrlich gesagt keine Sportart für mich.
Wie, glauben Sie, sieht Villach in 50 Jahren aus?
Das ist seriös nicht zu beantworten. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sich die Draustadt weiter positiv entwickelt und mit ihren Projekten Vorreiter bleibt.
Zur Person:
Name: Gerhard Angerer
Geburtsjahr: 1958
Angerer ist gebürtiger Steirer, lebt seit über 30 Jahren in Villach. Er ist verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter.
Neben seiner Tätigkeit als GF ist Angerer Vorstandsmitglied des Stadtmarketing Austria. War auch GF der Tourismusvereinigung „ViFaOs“.
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