Wennst den Hauptdarsteller kennst, siehst manches mit anderen Augen - Eindruck vom Rosenkavalier
"Wie gefällt es Ihnen?" meinte meine Sitznachbarin am Ende des ersten Aufzuges im Klagenfurter Stadttheather. Ich antwortete ehrlich: "Normalerweise würde ich in keine Oper gehen, aber wir kennen die Hauptdarstellerin." Da die Antwort zwar richtig aber doch ein bisserl zu wage ausfiel um zu begründen, warum wir eine Amerikanerin gut kennen, war die nächste Frage unvermeidlich.
"Woher?" Da mußte ich es halt zugeben. Wir waren ja eine größere Gruppe von Freunden. "Die Angela ist Mormonin und wir alle sind es auch." Es war sehr interessant, die Überraschung im Gesicht meiner Sitznachbarin zu sehen: "Ah gibts die auch in Österreich?" "Natürlich." "Wieviel denn?" "Ungefähr 4.000." Damit war die Neugier vorläufig gestillt und neben einigen netten Worten, lieh sie mir ihr Fernglas und wir applaudierten begeistert minutenlang über die gelungene Vorstellung.
http://www.angelabrower.com/
Neben der Bewunderung über das, wozu die menschliche Stimme alles fähig ist, beeindruckte mich der junge Sänger, der ohne Probe kurzfristig eingesprungen ist bzw. überhaupt einspringen konnte und diese Aufgabe bravourös meisterte.
In der Garberobe erzählte er mir, dass er vor lauter Freude darüber, dass er in einer kleine Nebenrolle beim Rosenkavalier überhaupt mitspielen durfte, die gesamte männliche Hauptrolle von sich aus eingeübt hat. Hut ab! Nein noch besser meine Hochachtung.
Summa Summarum: hat mir gut gefallen und es ist es wert, sich wieder einmal einem Kulturgenuß hinzugeben.
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