200 Besucher bei Ötzi-Vortrag
Leiterin des Südtiroler Archäologiemuseums teilte Insiderwissen mit
SEEWALCHEN. Größer hätte das Interesse an einem geschichtlichen Vortrag kaum sein können: Mehr als 200 Zuhörer nahmen an "Ötzi trifft Pfahlbau" mit Angelika Fleckinger im Raiffeisensaal in Seewalchen teil. Organisiert wurde der Vortrag von Gerald Egger vom Verein "Pfahlbau am Attersee".
Faszination Forschung
Als Ötzi-Kennerin der ersten Stunde teilte die Leiterin des Südtiroler Archäologiemuseums packendes Insiderwissen mit den Besuchern des Vortrags. Fleckinger begleitet Ötzi seit seinem Fund vor 25 Jahren, damals noch als Archäologiestudentin an der Uni Innsbruck. Technisch hoch aufwändig und mehrfach abgesichert sorgt ihr Team dafür, dass Ötzi für die Nachwelt erhalten bleibt. Nur alle fünf Jahre wird der Mann aus dem Eis für wenige Stunden aufgetaut, um Forscherteams aus aller Welt Probeentnahmen zu ermöglichen.
Der damals 46-jährige, 160 cm große und 51 kg schwere Mann ist verblutet, nachdem er von einem Pfeil in die Schulter getroffen wurde. Später wurde Ötzi von dickem Gletschereis bedeckt, wodurch er – im Gegensatz zu anderen Mumien – ohne Balsamierungsstoffe konserviert wurde. Nahrungsreste aus seinem Magen und Darm lassen Rückschlüsse über sein Leben zu. Vor seinem Tod aß er getrocknetes Hirsch- und Gämsenfleisch – eine Frühform des Südtiroler Specks.
Studienreise nach Bozen
Alfons Egger, Obmann des Pfahlbau-Vereins, war ebenso begeistert wie die Zuhörer: „Die vielen Teilnehmer zeigen, dass es großes Interesse an dem Thema in unserer Region gibt. Daher planen wir im Herbst eine Studienreise ins Ötzi-Museum, um dort mit Angelika Fleckinger einen Blick hinter die Kulissen zu werfen." Anmeldung unter Tel. 0664/8338520 oder info@pfahlbau.at.
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