Wie das Leben uns verändert

Vor 20 Jahren gehörte ich noch zu den Menschen, die auf keinen Fall ein Haustier haben wollen. Auch habe ich mich sehr darüber gewundert, dass man einem verstorbenen Haustier nachtrauern kann oder ihm ein Grab errichtet, das man mit Blumen schmückt.

Nun ja, ich bin als Kind mit Haustieren aufgewachsen, die Nutztiere waren und irgendwann geschlachtet wurden. Das war für mich immer wieder schockierend, und das schlimmste Erlebnis war, als ich aus der Schule kam und das kleine Ziegenkitzlein in zwei Teile zerschnitten und blutüberströmt an der Holzhüttentür hing ...
Wie konnte meine zarte Kinderseele das verkraften?
Sie wollte keine Haustiere mehr lieben, denn das bedeutete immer nur Schmerz!

Doch das Leben wollte mich anders haben und veränderte mich,
als ich vor 13 Jahren ein kleines halbverhungertes Wollknäuel in die Hand gedrückt bekam -
von einem Kind, das mit Mutter und Geschwistern aus dem Kriegsgebiet von Bosnien geflüchtet war und sich fast täglich nachmittags bei mir aufhielt. Wie sollte ich diesem Kind die Bitte abschlagen, das Kätzchen zu füttern und zu pflegen?
Es war zunächst ein Schock für mich, und alles in mir wehrte sich dagegen. Ich war hilflos und musste mir bei einer Katzenbesitzerin Rat holen.
Murli-Cat aber war von Anfang an so außerewöhnlich lieb, dass ich sie sehr bald nicht mehr hergeben hätte können!
Da ich ein halbes Jahr später eine Wohnungskündigung erhielt, war ich auf der Suche nach Haus und Garten, damit das kleine Wesen es auch wirklich schön hätte. Und sie beschenkte mich am neuen Wohnort auch sehr bald mit vier kleinen Kätzchen, deren Dasein mich unglaublich beglückte.
Ich kann sagen, es war für mich als Kinderlose die schönste Zeit in meinem Leben!
Zu beobachten, wie Murli-Cat für ihre Kleinen sorgte, war täglich ein Genuss!

Aber dann war er wieder da, der Schmerz:
Zwei Kätzchen waren als Babies todkrank und starben, eines wurde von einem Auto schwer verletzt und musste mit gebrochenem Rückgrat eingeschläfert werden, und dann lag nach 6 Jahren auch noch Kunterbunti, das dreifärbige Glückskätzchen, schwer verletzt im Keller...
In der Nacht nach der OP starb sie beim Tierarzt, ganz allein, ohne meinen Beistand.
Ich brauchte lange Zeit, um das zu verarbeiten.

Nun hatte ich also nur noch Murli-Cat, die Katzenmutter, die 13 Jahre alt wurde, bis ein bösartiger Tumor auch sie dahinraffte.

In diesen 13 Jahren ist mein Herz wieder weich geworden gegenüber Menschen, die über ein verstorbenes Haustier weinen. Und ich gehöre nun selbst auch wieder dazu - wie damals als Kind, als die Schweinchen und Häschen und Hühnchen und Gänse und das Ziegenkitzlein sterben mussten, damit Menschen sich in der Armutszeit nach dem Krieg einmal ein Festessen zubereiten konnten.

Ich stehe nun Tag für Tag am Katzengrab und weine um meine fünf Lieblinge -
und freue mich über meine Verwandlung.

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