Gefragter Sachverständiger
18.000 Unfälle wurden von ihm begutachtet
Ferdinand Sammer war jahrzehntelang unter anderem als Sachverständiger tätig. Gemeinsam mit seiner Frau hat er auch das Hotel "Amerika Holzer" aufgebaut und ist jetzt als Honorarkonsul tätig.
ST. KANZIAN. Auf ein ereignisreiches Leben kann Ferdinand Sammer (89) zurückblicken. Der St. Kanzianer hat, gemeinsam mit seiner Frau, das Hotel "Amerika Holzer" aufgebaut, war als Sachverständiger für Verkehrsfragen tätig und ist derzeit der für Kärnten zuständige Honorarkonsul der Republik Polen.
18.000 Unfälle begutachtet
In seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Sachverständiger für Verkehrsfragen hat Ferdinand Sammer rund 18.000 Unfälle begutachtet. "Diese Tätigkeit hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mich gerne mit der Materie befasst und bald nach meinen ersten Einsätzen auch damit angefangen, Seminare zu besuchen, mich weiterzubilden und auch Verkehrsunfallrekonstruktionen zu erstellen", erinnert sich Sammer. Durch die Liebe zu seinem Beruf hat sich der St. Kanzianer schnell einen Namen unter den Sachverständigen aufgebaut. "Ich war sehr genau, was die Unfallrekonstruktion angeht und konnte viele verzwickte Fälle aufklären. Deshalb wurde ich immer öfter als Sachverständiger bestellt."
Besondere Fälle
Unter den zahlreichen Unfällen, die Sammer im Laufe seiner Karriere bearbeitet hat, waren auch einige Fälle, die sich dem 89-Jährigen ins Gedächtnis gebrannt haben. "Unter anderem ist das der Unfall, der sich auf der Straße Richtung Eisenkappel ereignet hat, die damals parallel zur Vellachtalbahn, dem ,Vike‘, verlaufen ist." Damals wollte ein LKW die Eisenbahnschienen queren, dabei ist die Hinterachse des Fahrzeuges gebrochen. "Der Fahrer ist dann ausgestiegen und wollte nachsehen, was kaputt ist. In dem Moment ist der Zug um die Kurve gebogen und hat den LKW mitgerissen", erinnert sich Sammer. "Ich bin kein Eisenbahner. Deshalb habe ich mich dann, um das Unfallgeschehen richtig zu konstruieren, mit den Bremsmöglichkeiten eines Zuges auseinandergesetzt", so der St. Kanzianer weiter. Die verschiedenen Bremsmöglichkeiten wurden auch vor Ort mit einem Zug ausgetestet. "Ich bin dann zu dem Entschluss gekommen, dass der Zugführer alles Menschenmögliche getan hat, um den Zug anzuhalten. Das war aber aufgrund der geringen Entfernung einfach nicht möglich." Im Oktober 2017 hat Sammer seine Tätigkeit als Sachverständiger aus Altersgründen aufgegeben.
Honorarkonsul für Polen
Seit 15 Jahren ist Sammer auch als der für Kärnten zuständige Honorarkonsul der Republik Polen tätig. "Ich bin der erste Ansprechpartner für Menschen aus Polen hier in Kärnten und dafür zuständig, ihnen in schwierigen Situationen zu helfen und ihre Interessen zu vertreten." Die Arbeit als Honorarkonsul macht Sammer viel Spaß, sein Amt will er jedoch im Jänner 2020 zurücklegen. "Ich will keine Verlängerung mehr und möchte auch noch anderen die Chance geben, dieses Amt auszuüben."
Hotel aufgebaut
Gemeinsam mit seiner Frau hat Ferdinand Sammer auch das Hotel "Amerika Holzer" am Klopeiner See aufgebaut. "Auch das Hotel Kristall haben wir 1972 gemeinsam eröffnet. Heute ist es als Nockresort bekannt", erzählt der St. Kanzianer. Die Hotels werden auch heute noch von der Familie Sammer geführt.
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