Die Geschichte der Neuhauser Namen in Buchform

Bürgermeister Gerhard Visotschnig vor einem bekannten Schild: Das Gasthaus Hartl trägt den Vulgarnamen "Wirt"
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  • Bürgermeister Gerhard Visotschnig vor einem bekannten Schild: Das Gasthaus Hartl trägt den Vulgarnamen "Wirt"
  • hochgeladen von Simone Jäger

NEUHAUS. Heuer feiert die Gemeinde Neuhaus ihr 60-Jahr-Jubiläum. Aus diesem Anlass gab es bereits im Jänner einen Neujahrsempfang (die WOCHE berichtete). Nun steht am Muttertag die nächste Jubiläumsveranstaltung auf dem Programm: Das Museum Liaunig und die Gemeinde Neuhaus laden alle Gemeindebürger zu einem Tag der offenen Tür ins Museum ein. Am selben Tag wird ebenfalls im Museum das Namenbuch der Gemeinde Neuhaus vorgestellt (Details siehe "Zur Sache").

Zwei Spezialisten als Autoren

Darin gehen der Sprachwissenschafter und Namenforscher Heinz-Dieter Pohl und der Neuhauser Musik- und Geschichtsforscher Engelbert Logar der Herkunft der Orts-, Vulgar- und Flurnamen in der Gemeinde Neuhaus nach. "Das Buch wartet mit enorm vielen Detail-Informationen auf", erklärt Direktor Wilhelm Wadl vom Kärntner Landesarchiv, das das Buch als wissenschaftliche Arbeit herausgibt.

Typische Neuhauser Namen

So sind typische Familiennamen in der Gemeinde Neuhaus heute zum Beispiel Dobrounig, Ferk, Hirm, Matschek, Skubl (Skubel) oder Sadnek (Sadnik). Eine Besonderheit ist der Familienname Črešnik (Tschreschnig und diverse andere Schreibarten). "Während jedes Jahrhundert andere dominierende Familiennamen hatte, ist Črešnik 500 Jahre durch stark in der Gemeinde verankert", weiß Logar. Er forschte für seinen Beitrag im Buch, der in slowenischer Sprache mit deutscher Zusammenfassung verfasst ist, unter anderem in den alten Matrikenbüchern der Pfarren Libelice und Neuhaus.

Hofnamen früher populärer

Was man bei der Häufigkeit der Familiennamen durch die Jahrhunderte berücksichtigen muss, ist, dass der Gebrauch von Familiennamen vor einigen Jahrhunderten noch nicht gefestigt war. "Wenn ein Bauernsohn in eine andere Landwirtschaft einheiratete, übernahm er in der Regel den dortigen Hofnamen als Familiennamen", ergänzt Logar. Je weiter zurück also die Matrikenbücher die Namen darstellen, umso mehr dominieren die Hofnamen gegenüber den Familiennamen. Etliche Bauernhöfe in der Gemeinde wurden erstmals im Bleiburger Urbar von 1524 erwähnt. "Das bedeutet mitunter, dass sie seit dem Spätmittelalter bestehen", so Logar.

Gemeinde zahlt Produktion

Die Kosten für die Produktion des Buches (rund 8.000 Euro) übernimmt die Gemeinde Neuhaus. "Wo alte Bauernhöfe noch bewohnt und die Landwirtschaft noch betrieben wird, sind die Vulgarnamen noch gebräuchlich. Vor allem ältere Gemeindebürger kennen eher die Vulgarnamen", erklärt Bürgermeister Gerhard Visotschnig.

Vulgarnamen in Mode

Dass Vulgarnamen wieder in Mode kommen, sieht Wadl: "In Kärnten und Slowenien gibt es Projekte zur Aufzeichnung und Bewahrung der Vulgarnamen." Für den Herausgeber ist die bunte Mischung aus slowenischen und deutschen Bezeichnungen eine Besonderheit. Während sich manche Ortsbezeichnungen überschneiden wie Schwabegg/Žvabek, bezeichnet der deutsche Gemeindename Neuhaus laut Wadl eine "neue Burg", während der slowenische Name Suha soviel wie "dürrer Bach" bedeutet.

Zur Sache:

Was: Tag der offenen Tür im Museum Liaunig für Neuhauser Gemeindebürger und Präsentation des Namenbuches der Gemeinde Neuhaus
Wann: Sonntag, 13. Mai
Wo: Museum Liaunig
Zeitplan: Museumsführungen gibt es um 11 Uhr und 14 Uhr, die Buchpräsentation findet um 17 Uhr statt
Eintrittsgutscheine für das Museum Liaunig sind ab sofort am Gemeindeamt erhältlich.
Das Buch wird von Wilhelm Wadl, Heinz-Dieter Pohl und Engelbert Logar vorgestellt.
Die Buchpräsentation wird von der "Pevsko instrumentalna skupina - PIS" umrahmt.

Terminaviso: Das heurige Jubiläumsfest und Alt-Neuhausertreffen findet am Samstag, dem 2. Juni, ab 15 Uhr am Vorplatz des Gemeindeamtes statt. Um 18 Uhr gibt es ein Platzkonzert der Militärmusik Kärnten beim Hartl-Stadl.

Bürgermeister Gerhard Visotschnig vor einem bekannten Schild: Das Gasthaus Hartl trägt den Vulgarnamen "Wirt"
Engelbert Logar | Foto: KK
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