Ostern
Ein Fest mit vielen Bräuchen und Traditionen
Fastentücher, Palmbuschen, Osterfeuer und die Osterjause gehören im Bezirk zum Osterfest dazu.
VÖLKERMARKT. Ostern ist das wichtigste Fest des Christentums. Rund um Ostern gibt es zahlreiche Bräuche und Traditionen, die auch in diesen schwierigen Zeiten bewahrt werden müssen. Irmgard Dreier, Bezirksobfrau des Kärntner Bildungswerkes, verrät, was im Bezirk Völkermarkt zu Ostern nicht fehlen darf.
Fest mit großer Bedeutung
"Diese Zeit ist reich an Kultur, Kulinarik, Brauchtum und Tradition", so Irmgard Dreier. Die Osterzeit beginnt bereits mit der Fastenzeit am Aschermittwoch. "Der Aschermittwoch ist der strengste Fasttag des Jahres. An diesem Tag wird den Kirchenbesuchern ein Kreuzzeichen aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Es soll die Gläubigen erinnern, dass die Existenz des Menschen im Staube endet. Die Altäre in den Kirchen werden mit den Fastentüchern verhüllt. Diese bleiben die gesamte Fastenzeit aufgespannt."
Glück und Segen erbeten
Auch der Palmsonntag ist ein wichtiger Tag für Gläubige. "Zur Besonderheit des Palmsonntages gehört die Palmprozession. Beim feierlichen Einzug in die Kirche werden die unterschiedlich festlich geschmückten Palmbuschen gesegnet", so Dreier. Traditionell wird auch heute noch in manchen Pfarren die Palmprozession mit einem Esel durchgeführt. "Als besondere Tradition gilt auch, dass nach der Palmweihe die Kinder daheim mit dem gesegneten Palmbuschen dreimal um das Haus laufen. Damit wird Glück und Segen für Haus und Hof erbeten." Am Abend des Karsamstags kündigen Böller die Osterfeuer an. "Der besondere Osterbrauch des Fackelschwingens wird in einigen Orten im Bezirk Völkermarkt noch immer hochgehalten. Zur Ehre der Sonne werden die Osterfeuer entfacht und die brennenden Fackeln über die Felder getragen. Dabei wird der Rosenkranz gebetet. Danach werden Osterlieder gesungen", erinnert sich Irmgard Dreier. Durch diesen besonderen Brauch sollen Wintergeister sowie Kälte und Unwetter vertrieben und eine fruchtbare Ernte gesichert werden. "Gewöhnlich klingt dieser Abend dann gesellig mit einer gemeinsamen Osterjause aus. Heuer wird das Corona-bedingt aber in etwas abgeänderter Form ablaufen müssen."
Besondere Traditionen
Am Karsamstag oder Ostersonntag findet dann die feierliche Auferstehung mit der Auferstehungsprozession statt. Auch an diesem Tag gibt es besondere Traditionen, die so nur im Bezirk Völkermarkt zu finden sind. "Das österliche Brauchtum wird beispielsweise von der Trachtengemeinschaft Diex mit Obfrau Roswitha Polessnig liebevoll gepflegt. Neben dem Osterbasar am Palmsonntag werden auch am Ostersonntag alle Kirchenbesucher nach der Auferstehung zu einer Osterjause eingeladen." Auch das Suchen des Osternestes und das traditionelle Ostergeschenk der Paten gehört zum Osterfest dazu.
Osterjause am Ostersonntag
Am Ostersonntag ist es dann endlich so weit: Gemeinsam mit unseren Liebsten kann die köstliche Osterjause verspeist werden. Zur typischen Osterjause in den Haushalten des Bezirkes gehören Schinken, Würste, Rindszunge, Brot, Reindling, Kren und gefärbte Eier. Der Reindling kann je nach Vorliebe mit Nüssen, Rosinen und auch mit Zimt und Zucker gefüllt werden. "Traditionell wird über den Weihkorb eine handgestickte Weihkorbdecke gelegt. Dieser wird dann zum Ostersegen in die Kirche gebracht, bevor zu Hause die gemeinsame Osterjause gegessen wird", so Dreier. Da die vergangenen Monate für uns alle nicht leicht waren, ist es umso wichtiger, alte Bräuche und Traditionen aufrechtzuerhalten. "So geraten die Bräuche auch für die nächsten Generationen nicht in Vergessenheit. Das Jahr 2021 ist Corona-bedingt ein sehr schwieriges Jahr für Brauchtumsvereine, da so gut wie alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Das Osterfest soll uns daran erinnern, dass es Hoffnung gibt und die schwierigen Zeiten bald vorbei sein werden", erklärt Dreier.
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