"Infrastruktur ist in Gefahr"
Aus für Polizeiposten: Bürgermeister sehen ländliche Gebiete vor dem Aussterben.
BEZIRK VÖLKERMARKT. Nach dem geplanten Aus für drei Polizeiposten im Bezirk Völkermarkt – betroffen sind die in Gallizien, Ruden und Globasnitz – sehen einige Bürgermeister den ländlichen Raum der Gefahr ausgesetzt, immer mehr an Infrastruktur zu verlieren.
"Nach der Postschließung folgte ein Postpartner. Nun steht auch die Polizei vor dem Aus", klagt Galliziens Bürgermeister Rudolf Tomaschitz (SPÖ). Mit einer Tankstelle und einem Lebensmittelgeschäft bleibe nicht mehr viel übrig. Was mit den Räumlichkeiten des Postens passiere, sei nicht Sache der Gemeinde. "Der Posten befindet sich in einem Privatgebäude", sagt Tomaschitz.
Ebenso in Globasnitz. Ähnlich wie sein Amtskollege schätzt Bürgermeister Wolfgang Wölbl (SPÖ) die Situation ein.
Einen Fleischer und örtlichen Nahversorger, der gleichzeitig als Postparntner fungiert, gebe es noch. "Die Gemeinde unterstützt schon jetzt die privaten Unternehmer bei Umbauten oder Ähnlichem mit rund zehn Prozent der Investitionskosten, um sie im Ort zu halten", erklärt Wölbl.
In Ruden sei die Infrastruktur nicht massiv bedroht: "Uns bleibt der Adeg-Markt als Postpartner, Arzt und Apotheke, zwei Volksschulen, Fleischerei, Kindergarten und Gasthäuser", gibt Bürgermeister Rudolf Skorjanz (SPÖ) Auskunft. Was mit den Räumen passiert, in denen derzeit noch der Polizeiposten untergebracht ist, steht noch nicht fest: "Die Gemeinde ist der Vermieter. Wenn die Polizei geht, brauchen wir vermutlich einen Nachmieter", schließt Skorjanz.
Einig sind sich die drei Bürgermeister, sich weiterhin Protestmaßnahmen des Landes gegen die Schließungen anzuschließen, wenn nötig, mit einem Protestmarsch nach Wien.
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