Trinkwasser: Von der Petzen ins Haus

EBERNDORF (sj). Was alles dahintersteckt, um das aus der Petzen gewonnene Trinkwasser in die Haushalte der Bürger zu bekommen, weiß wohl kaum jemand besser als die Mitarbeiter des Wasserverbandes Völkermarkt-Jaunfeld. Diesem Verband gehören fünf Gemeinden an (Details siehe "Zur Sache", links). Federführend sind dabei die Stadtgemeinde Völkermarkt und die Marktgemeinde Eberndorf.
Die Aufgaben des Wasserverbandes sind die Wassergewinnung und -speicherung, sowie die Instandhaltung der Transportleitungen, in erster Linie der gemeinsamen Hauptleitung, die bereits rund 50 Jahre alt ist. "Die Wasserschiene führt von Wackendorf bis Völkermarkt. Die beiden Hauptquellen sind die Wackendorfer Quelle und die Neuberschquelle", erklärt Obmann Wolfgang Stefitz. Der Eberndorfer Vizebürgermeister steht seit drei Jahren dem Wasserverband vor.

Wasser für 14.500 Bürger

In Völkermarkt und Eberndorf werden durch diese Wasserschiene gesamt rund 14.500 Einwohner mit Wasser versorgt. Für einen reibungslosen Ablauf sorgen sieben Wasserwerk-Mitarbeiter. Sie kennen jeden Speicher und jeden Schacht. Mittlerweile ist es möglich, die Pumpen per Tablet fernzusteuern. "Wir bekommen sofort eine Meldung, wenn etwas nicht stimmt", erklärt Sachbearbeiter Achim Streicher. Vor allem nach Starkregen kommt es laut Stefitz öfter zu Verschmutzungen des Wassers. Generell läuft das Wasser gegen Verkeimung durch einen UV-Filter. Abgesehen davon werden die Quellen monatlich und die Tiefbrunnen quartalsweise überprüft.

Hohe Investitionen nötig

Heuer stehen noch zwei Projekte an. Zum einen der Austausch von 800 m Transportleitung in Globasnitz um 200.000 Euro. "Außerdem wird der Hochbehälter in Eberndorf saniert", weiß Sachbearbeiter Paul Komar. Hier werden 450.000 Euro investiert. 
Doch damit ist die Arbeit noch lange nicht erledigt. "Es gibt noch viele alte Schächte, die sanierungsbedürftig sind", so Stefitz. Die größten Investitionen in der jüngeren Vergangenheit waren der Bau des Tiefbrunnens Gablern (600.000 Euro) und die Vernetzung mit der WVA St. Kanzian (1,8 Mio. Euro).

Zur Sache:

Mitgliedsgemeinden: Völkermarkt, Eberndorf, St. Kanzian, Sittersdorf und Globasnitz
Gründungsjahr: 1994
Sitz: Eberndorf
Obmann: Wolfgang Stefitz
Obmann-Stv.: Valentin Blaschitz
Geschäftsführer: Karl Liesnig
Sachbearbeiter: Paul Komar (Eberndorf), Achim Streicher (Völkermarkt)
Mitarbeiter Wasserwerk: Hermann Mischitz, Mario Pischounig (beide Eberndorf), Christian Kuschnig, Gerhard Schrattel, Florian Lippe, Christian Zippusch, Siegfried Wohlbauer (Völkermarkt)

Zahlen und Fakten:
• 38 Liter/Sekunde werden aus dem Tiefbrunnen Gablern gewonnen, 35 l/sec. aus der Wackendorfer Quelle, 20 l/sec. aus der Neuberschquelle
• rund 390 km Leitungen sind zu betreuen
• rund 825.000 m³ Wasser werden jährlich verkauft

Mehr Beiträge im Rahmen unseres Schwerpunktes "Leben mit Wasser": www.meinbezirk.at/leben-mit-wasser