Notarzthubschrauber
Windenoperator Franz Fantic absolviert seinen 5.000 Einsatz

- Flugretter Mario Trieb, gemeinsam mit Franz Fantic (rechts), der seinen 5.000 Einsatz bei der ARA Flugrettung absolviert hat
- Foto: ARA/KK
- hochgeladen von Kristina Orasche
Als sogenannter HEMS-TC ist Fantic nicht nur für das Handling der Rettungswinde im Notarzthubschrauber zuständig, er fungiert auch als Navi für den Piloten.
STEIN IM JAUNTAL. Der Jauntaler Franz Fantic gilt als echtes „Urgestein“ der ARA Flugrettung. Heute hat der 56-jährige seinen 5.000 Einsatz absolviert.
Im Notarzthubschrauber im Einsatz
Die H145 von Airbus ist der derzeit weltweit modernste Notarzthubschrauber. Abgesehen von der Nachtflugtauglichkeit ist die fix angebaute Rettungswinde (mit dem 90 Meter langen Seil) das Alleinstellungsmerkmal der fliegenden Intensivstation. Einer der Windenoperatoren, die bei der ARA Flugrettung diese Winde perfekt bedienen, ist Franz Fantic. Der gelernte Tischler aus Stein im Jauntal ist einer jener Männer, die 2001 dafür verantwortlich waren, dass das Projekt „ARA Flugrettung“ überhaupt abheben konnte. „Der Anfang war alles andere als eine entspannte Zeit. Denn in Kärnten herrschte ein echtes Gerangel am Rettungshimmel. Da wurde teilweise mit harten Bandagen gekämpft“, erinnert sich Fantic zurück.
Navi für den Piloten
Als sogenannter HEMS-TC ist Fantic nicht nur für das Handling der Rettungswinde zuständig, er fungiert auch als Navi für den Piloten. „Auch wenn die technischen Hilfsmittel im Hubschrauber mittlerweile ein atemberaubendes Niveau erreicht haben, so sind gute Ortskenntnisse nach wie vor unerlässlich“, so Fantic. Einer seiner spektakulärsten Einsätze, war der Einsatz in der Wöllabach-Schlucht in Oberkärnten vor einigen Jahren. Ein Urlauber musste nach einem Canyoningunfall mit einer schweren Sprunggelenksverletzung mit der Winde geborgen werden. Damals zählte nur Routine und Augenmaß, denn es ging um Zentimeter. „Das war hart an der Grenze. Zwischen den Rotorblättern und der Felswand hätte eine Bierkiste nicht mehr hineingepasst“, blickt Fantic mit einem Lächeln auf die bangen Sekunden von damals zurück.
Viele Menschenleben gerettet
Für „seine“ Winde bricht Fantic eine Lanze: „Durch sie sind wir viel schneller beim Patienten als mit einem Tau. Und auch die Bergung selbst kann im Regelfall deutlich rascher durchgeführt werden.“ Vor allem im alpinen Gelände, wo der Notarzthubschrauber häufig nicht direkt neben dem Verunfallten landen kann, ist das Vorhandensein der Rettungswinde ein echter Segen. „Ich bin überzeugt, durch die Winde konnten schon viele Menschenleben gerettet werden.". Wenn Fantic nicht gerade Flugretter und Notärzte abseilt, widmet sich der verheiratete Familienvater seinen Hobbys Segeln und Schifahren.ARA-Geschäftsführer Thomas Jank: „Unglaublich, mit welcher Leidenschaft und Professionalität er nach wie vor seinen alles andere als ungefährlichen Dienst versieht. Wir sind sehr stolz und dankbar, einen solchen Mitarbeiter mit an Bord zu haben.“
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