Mittertrixen
Ein Unternehmen mit Sympathiebonus

<f>Bei der ALC Preisverleihung</f> in Velden: Eduard Langusch mit seiner Mitarbeiterin Jana, die mit dem Down-Syndrom zur Welt kam | Foto: KK
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  • <f>Bei der ALC Preisverleihung</f> in Velden: Eduard Langusch mit seiner Mitarbeiterin Jana, die mit dem Down-Syndrom zur Welt kam
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"Green & Clean" von Eduard Langusch erhielt den Sonderpreis von Austria's Leading Companies. VÖLKERMARKT (sj). Was für andere Unternehmen ein eigenes soziales Projekt mit großem Aufwand ist, ist für Eduard Langusch, Gründer der Firma " Green & Clean — Hausservice Kärnten", eine Selbstverständlichkeit. Drei seiner sieben Mitarbeiter sind Menschen mit Behinderung. "Ein Handicap ist für mich kein Grund, einen Menschen nicht einzustellen. Man soll nicht werten, sondern den Menschen eine Chance geben", betont Langusch.
Die Mitarbeiter mit Behinderung erledigen alle Aufgaben, die auch für die gesunden Mitarbeiter zum Arbeitsalltag gehören. Diese Aufgaben sind bei dem Meisterbetrieb für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung, Grünanlagenpflege und Schneeräumung umfassend: "Sie mähen den Rasen, jäten und fahren mit dem Traktor." Für einen Mitarbeiter, der eine Behinderung an der Hand hat, ließ Langusch die Bedienung des Traktors adaptieren.

"Beide Seiten profitieren"

Langusch arbeitet mit Autark zusammen, seine Mitarbeiter haben alle eine feste Anstellung. Für ihn ist es schön, die Frauen und Männer mit Behinderung in seinem Unternehmen wachsen zu sehen: "Durch die Arbeit werden sie selbstbewusster und die gesunden Mitarbeiter lernen eine andere Seite des Lebens kennen. Davon profitieren beide Seiten."

Bonus in Sachen Sympathie

Nicht zuletzt profitiert aber auch das Unternehmen selbst davon, denn "unterm Strich muss am Jahresende die Bilanz passen", sagt Langusch. Er würde nie mit dem Einstellen von Menschen mit Behinderung Werbung machen: "Das hat für mich etwas mit Würde zu tun." Manche Kunden seien anfangs ein wenig irritiert, jedoch gewinnt die Firma viele Folgeaufträge nicht nur durch ihre Art der Reinigung mit möglichst wenig aggressiver Chemie, sondern auch durch einen Sympathiebonus.

Weniger Krankenstände

Natürlich hatte Langusch auch schon Menschen mit Behinderung in seinem Unternehmen, die nach kurzer Zeit wussten, dass diese Arbeit nichts für sie ist: "Das kommt aber bei Gesunden genauso vor." Was dem gebürtigen Klagenfurter, der seit Jahrzehnten in Bergstein lebt, wo auch der Firmensitz ist, auffällt, ist ein Rückgang der Krankenstände. Er erklärt das so: "Ich denke, dass die gesunden Mitarbeiter sehen, mit welchen Handicaps man trotzdem arbeiten kann, und dann ihre eigenen kleineren gesundheitlichen Themen nicht mehr so tragisch nehmen."

ALC Sonderpreis

Kürzlich wurde "Green & Clean" in Velden von Austria's Leading Companies mit dem Sonderpreis für herausragende unternehmerische Leistungen bei der Integration von Menschen mit Behinderung ins Berufsleben ausgezeichnet (Details siehe "Zur Sache"). "Wir waren sehr überrascht und freuen uns. Es ist eine Bestätigung für mich selbst, dass man etwas richtig macht", so Langusch.

Hemmschwelle nehmen

Den Unternehmer stört, dass andere, viel größere Unternehmen und Konzerne lieber jährlich Strafen zahlen, anstatt Menschen mit Behinderung einzustellen: "Man hört immer nur, warum es nicht geht." Er will anderen Firmen zeigen, dass es sehr wohl geht, und ihnen die Hemmschwelle nehmen: "Ich gebe mein Wissen gerne weiter. Dafür kann man mich kontaktieren."
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Zur Sache: Das Unternehmen

Firmenname: Green & Clean — Hausservice Kärnten; Meisterbetrieb für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung

Gegründet vor elf Jahren von Eduard Langusch

Firmensitz: Bergstein bei Mittertrixen

Mitarbeiter: 9 (inklusive Eduard Langusch und seiner Frau Marion Stornig-Langusch)

Besonderheit: Die Reinigung von Büros erfolgt mit ph-neutralen Reinigungsmitteln, was Allergikern entgegenkommt. Generell wird darauf geachtet, so wenig aggressive Chemie wie möglich zu verwenden. "Das bedeutet mehr Aufwand und ist teurer, einige Kunden legen jedoch Wert darauf", so Langusch.

Infos: www.hausservice-kaernten.at

Über Austria's Leading Companies

• Der Business-Wettbewerb „Austria’s Leading Companies“ (ALC) fand heuer zum 20. Mal statt. Er wird pro Bundesland vergeben, am 31. Jänner 2019 gibt es für die Landessieger die Möglichkeit, in Wien den Österreich-Gesamtsieg in ihrer Kategorie zu holen.

• Initiatoren von ALC: „Die Presse“, PwC Österreich und der KSV1870

• Beim „Fest der Wirtschaft“ bekamen kürzlich die besten Kärntner Unternehmen im Casineum Velden den ALC-Preis überreicht.

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