Bleiburg
Eine Fläche, zwei Nutzen – Kelag errichtet die erste Agri-PV-Anlage

Nahmen heute den Spatenstich in Bleiburg vor (von links): "Shoaf-Bauern" Gerhild und Thomas Koch, LK-Präsident Siegfried Huber, Kelag-Vorstand Danny Güthlein, LAbg. Hannes Mak, Bgm. Stefan Visotschnig, Stadtpfarrer Ivan Olip, LH-Stv. Gaby Schaunig, Kelag-Vorstand Reinhard Draxler und Vizebgm. Hermann Enzi | Foto: RegionalMedien
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  • Nahmen heute den Spatenstich in Bleiburg vor (von links): "Shoaf-Bauern" Gerhild und Thomas Koch, LK-Präsident Siegfried Huber, Kelag-Vorstand Danny Güthlein, LAbg. Hannes Mak, Bgm. Stefan Visotschnig, Stadtpfarrer Ivan Olip, LH-Stv. Gaby Schaunig, Kelag-Vorstand Reinhard Draxler und Vizebgm. Hermann Enzi
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Bei dem neuen Projekt wird die Stromerzeugung aus Sonnenlicht mit einer landwirtschaftlichen Nutzung als Schafweide kombiniert. Die Kelag investiert rund 1,9 Millionen Euro in diese Anlage – heute erfolgte der Spatenstich, die Fertigstellung ist für Sommer 2024 geplant.

BLEIBURG. Beim Umspannwerk Bleiburg errichtet die Kelag die erste PV-Freiflächen-Anlage, bei der die Stromerzeugung aus Sonnenlicht mit einer landwirtschaftlichen Nutzung als Schafweide kombiniert wird.

Bedarf von 600 Haushalten

Die Agri-PV-Anlage wird über eine Leistung von 1,9 MWp verfügen und pro Jahr rund 2,1 Mio. kWh Strom erzeugen, das entspricht dem Bedarf von rund 600 Kärntner Haushalten. Die gesamte Fläche ist zwei Hektar groß, die Fläche der PV-Module beträgt rund 9.300 Quadratmeter. Die Kelag investiert rund 1,9 Millionen Euro in diese Agri-PV-Anlage, die im Sommer 2024 in Betrieb gehen wird.

Eine Fläche, zwei Nutzen

„Mit dieser Konzeption erzielen wir auf einer Fläche zwei Nutzen“, sagt Kelag-Vorstand Reinhard Draxler. „Hier werden wir in Zukunft Strom aus Sonnenlicht erzeugen und gleichzeitig wird die Fläche als Schafweide genutzt. An etwa 110 Tagen pro Jahr werden hier etwa 30 Mutterschafe von Thomas Koch weiden. Damit das möglich ist, montieren wir die PV-Module etwas höher und statten die Stromleitungen mit einem Verbissschutz aus. So verbinden wir die Stromerzeugung aus Sonnenlicht mit landwirtschaftlicher Nutzung auf einer Fläche.“
Der Strom aus der Agri-PV-Anlage wird zum benachbarten Umspannwerk Bleiburg geleitet und dort ins Netz eingespeist. Die Erzeugungsleistung dieser Agri-PV-Anlage entspricht rund 300 PV-Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern mit einer Leistung von jeweils 6 kWp.

Innovatives, nachhaltiges Projekt

Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig betonte beim Spatenstich: „Bei der Agri-PV Anlage bilden erneuerbare Energien und landwirtschaftliche Nutzung eine Symbiose. Es sind genau diese innovativen und nachhaltigen Projekte, die für die Energiewende von Bedeutung sind, denn sie schonen nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern nutzen außerdem bestehende Strukturen. Diese Freiflächen-PV-Anlage dient als Energiequelle und gleichzeitig auch als Weidefläche für Herdentiere.“

Ganzheitliches Energiesystem

Kelag-Vorstand Danny Güthlein: „Diese Agri-PV-Anlage ist ein weiterer, sichtbarer Baustein für die Energiewende, der zeigt, dass Klimaschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen. Zum Schutz der Natur brauchen wir den Ausstieg aus fossiler Energie durch den naturverträglichen und intelligenten Ausbau erneuerbarer Energien. Wir arbeiten an einem ganzheitlichen, intelligent steuerbaren System, das Wasserkraft, Windkraft, PV und Ausgleichspotenziale nutzt, um unsere Kunden ausreichend und sicher zu versorgen.“

„Dem Klimawandel begegnen“

Kärntens Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber steht dem neuen Projekt sehr positiv gegenüber: „Mit dieser Anlage können wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, ob und wie der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage mit der Beweidung zusammenpassen. Die Landwirtschaft hat jedenfalls großes Interesse, die Energiewende mitzugestalten und so dem Klimawandel aktiv zu begegnen. Auch hier in der Gegend von Bleiburg sehen wir, dass die Land- und Forstwirtschaft zu den ersten Opfern des Klimawandels zählt.“
Landtagsabgeordneter Hannes Mak sprach beim Spatenstich seine Gratulation zu dem Projekt in Kombination mit der Landwirtschaft aus und betonte die Bedeutung von nachhaltiger Energiewirtschaft: „Diese werden wir brauchen in nächster Zeit.“

Konstruktive Zusammenarbeit

Das Projekt ist eine konstruktive Zusammenarbeit mehrerer Beteiligter – dazu gehören die Stadtgemeinde Bleiburg mit der Widmung, die Behörden mit den Genehmigungen und die Kooperation mit Gerhild und Thomas Koch. Familie Koch führt in Moosburg den Wanderschäferbetrieb „Shoaf-Bauer“ mit rund 350 Mutterschafen. Ihre Schafe weiden auf Flächen in ganz Kärnten. „Die Beweidung von PV-Freiflächen betrachte ich als zukunftssichernd“, so Thomas Koch. „Auf landwirtschaftlich wenig produktiven Flächen können wir zugleich hochwertige Lebensmittel und gleichzeitig grüne Energie erzeugen.“ In Bleiburg werden Gerhild und Thomas Koch Krainer Steinschafe weiden lassen, die Tiere werden mit einem Doppelstockanhänger zu den Weideflächen transportiert.

Akzeptanz der Bevölkerung

Bürgermeister Stefan Visotschnig: Als e5-Gemeinde freuen wir uns, dass die Kelag dieses zukunftsweisende Vorhaben bei uns umsetzt. Es ist wichtig, mit solchen PV-Anlagen die Abhängigkeit von Stromimporten zu verringern.“ Er hob auch die Akzeptanz der Bevölkerung für das „zukunftsweisende Agri-PV-Projekt“ hervor und dass es von der Kelag „nach dem aktuellen Stand der Technik errichte“ wird.

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