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Wohnen in Vorarlberg viel zu teuer
Wer kann sich Wohnen noch leisten?

AK-Präsident Bernhard Heinzle: „Mit öffentlichen Geldern dürfen keine Wohnungen errichtet werden, die dann vom Bauträger zu Höchstpreisen weiterverkauft werden können.“ | Foto: Lukas Hämmerle
  • AK-Präsident Bernhard Heinzle: „Mit öffentlichen Geldern dürfen keine Wohnungen errichtet werden, die dann vom Bauträger zu Höchstpreisen weiterverkauft werden können.“
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Klare Worte von AK Präsident Bernhard Heinzle: „Nur noch Topverdiener können sich eine Wohnung kaufen.“

Die enormen Preissteigerungen sowohl am Vorarlberger Grundstücksmarkt als auch bei Hochbauleistungen haben dazu geführt, dass es für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer zunehmend unmöglicher wird, Wohnungseigentum zu erwerben. Der Kauf eines Eigenheimes ist sowieso nur noch für die absoluten Topverdiener oder jemand möglich, der in den Genuss einer Erbschaft kommt, kritisiert AK Präsident Bernhard Heinzle.

Er sieht diesen Druck auf die Arbeitnehmer, nur noch in Mietverhältnissen ihren Wohnbedarf befriedigen zu können, sehr kritisch:

„Die Schaffung von Eigentum durch Arbeit ist untrennbar mit dem Selbstverständnis der Vorarlberger:innen verbunden und trägt maßgeblich zu deren Leistungsbereitschaft bei.“

Deshalb bedarf es im Sinne des gesamten Wirtschaftsstandortes zusätzlicher Anstrengungen, um fleißigen Arbeitnehmern die Schaffung von Wohnungserwerb zu ermöglichen. Die AK hat bereits mit einer Reihe von Forderungen zur Eindämmung des spekulativen Grundstückskaufs aufhorchen lassen und möchte, dass die öffentliche Wohnbautätigkeit vor allem mit dem Bau von Miet-Kauf-Wohnungen massiv ausgebaut wird. Diese wiederum sollten von den Wohnbauträgern grundsätzlich nur zum Errichtungspreis und nicht zum Verkehrswert verkauft werden dürfen. Damit wäre der Kaufpreis von vornherein für die Mietkäufer klar definiert und würde sich nur an den tatsächlichen Grundstückskosten sowie den Errichtungs- und Finanzierungskosten orientieren. Diesbezüglich hat das Burgendland bereits ein entsprechendes Programm ausgearbeitet, an dem sich auch Vorarlberg orientieren könnte. Was jedenfalls nach Ansicht von AK Präsident Bernhard Heinzle nicht sein darf, ist, „dass mit öffentlichen Geldern Wohnungen errichtet werden, die dann vom Bauträger zu Höchstpreisen weiterverkauft werden können.“

Wie notwendig ein viel stärkeres Engagement der gemeinnützigen Baugesellschaften ist, zeigt sich am Beispiel eines durchschnittlich verdienenden Haushalts. Dieser müsste, um eine 90 Quadratmeter Wohnung (Preis heute etwa 500.000 Euro) am freien Markt zu kaufen, bei einem Nettoeinkommen von 3.200 Euro (13./14. Gehalt inkludiert) 35 Jahre lang monatlich rund 2.300 Euro dafür aufwenden. „Dass sich das einfach nicht mehr ausgeht und selbst dann ganz schwierig ist, wenn zwei Einkommensbezieher die Wohnung gemeinsam finanzieren, ist unbestreitbar“, stellt AK Präsident Heinzle fest.

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