Währing
Catharina Bond sorgt mit "Heart in Hands" für Erinnerungen
Mit dem Unternehmen "Hearts in Hands" werden Menschen spürbar. Dafür reicht ein einziger Abdruck. Eine persönliche Geschichte war die Ideengeberin Catharina Bond.
WIEN/WÄHRING. London und Wien trennen rund 1.300 Kilometer. Die englische Hauptstadt ist mit dem Flugzeug in zweieinhalb Stunden von Schwechat aus erreichbar. Das klingt vielleicht nach einer überschaubaren Distanz. Leben dort jedoch Familienmitglieder oder Freunde, kann die Entfernung durchaus belastend sein. So war es auch bei Catharina Bond der Fall.
Sie lebte mit ihrer Familie in London, die Omas waren jedoch in Wien. "Die Omas haben ihren Enkel sehr vermisst, sodass ich ihnen einen Schlüsselanhänger mit dem Handabdruck meines Sohnes gebastelt habe", sagt Bond über ihre Anfänge.
Ursprung der Idee
Doch bei einem Schlüsselanhänger blieb es nicht. Denn die Beziehung einer Freundin zu ihrem blinden Schwiegervater hat den Wunsch nach dem einzigartigen Produkt vorangetrieben. Denn als der Schwiegervater starb, vermisste diese das Händehalten mit ihm. Was damals noch fehlte, gibt es heute. "Ich habe mir in dem Moment gedacht, ich hätte ihr so einfach einen Händedruck nachmachen können. Aber zu dem Zeitpunkt war es leider schon zu spät", sagt die Währingerin. Mit "Hearts in Hands" hat die gelernte Bildhauerin ein Produkt entwickelt, das einem einen geliebten Menschen wieder näherbringt.
Dabei geht es aber nicht ausschließlich um Todesfälle, sondern auch bei Fernbeziehungen oder auf Reisen kann der Handabdruck to go zum Einsatz kommen. "Hearts in Hands" ist aber nicht nur für andere Personen gedacht. Denn manchmal kann auch der eigene Handabdruck in Form von Knetmasse beruhigend und stresslindernd sein.
Liegt gut in der Hand
"Hearts in Hands" fertigt Handabdrücke aus einer speziellen Masse an, für die Bond eigens mit einer deutschen Firma zusammenarbeitet. Doch wie funktioniert das Ganze? Man nimmt eine Art Knetmasse in die Hand, daraus formt sich dann der eigene Abdruck, der schließlich aushärtet. Das Besondere dabei ist, dass das Material zwar flexibel bleibt, sich aber nicht mehr verformen lässt.
Die Gründerin bemerkte aber vor allem im Pflegebereich einen großen Bedarf ihrer Erfindung. "Auf Messen bin ich mit den Abdrücken auf großes Verständnis gestoßen und die Mitarbeiter hatten schon die ersten Patienten im Kopf, denen mein Produkt helfen könnte." Seitdem arbeitet sie mit Krankenhäusern und Seniorenresidenzen zusammen. Aber wer sagt, dass ein Abdruck nur was für Menschen ist? Bond plant für die Zukunft bereits Abdrücke mit Hundepfoten.
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