Währing
Sorgt die neue Einbahnregelung für mehr Chaos statt Sicherheit?
Eine neue Einbahnregelung sorgt für Ärger und Staukolonnen. Im Frühjahr könnte es Änderungen geben.
WIEN/WÄHRING. Mit mehr als 30 Schulen im Bezirk hat Währing eine sehr hohe Dichte an Bildungseinrichtungen. Im Juli 2023 wollte die Bezirksvorstehung gemeinsam mit der zuständigen Abteilung für Verkehrsorganisation (MA 46) für mehr Sicherheit sorgen. Daher wurden neue Einbahnregelungen eingeführt. Davon betroffen sind der Ebner-Eschenbach-Park und dementsprechend die Bewohner des Grätzls in der Klostergasse, Staudgasse und Lacknergasse.
Doch die Verkehrsänderung sorgt bei den Anrainern für Unmut. "Es ist ein extrem hoher Durchzugsverkehr entstanden. Vor der Umstellung waren wir eine stille Seitengasse, wo in der Früh Kinder in die Schule gebracht wurden", sagt Anrainer Clemens Bica.
Stress am Morgen
Am Morgen sei eine Kolonne von zehn bis zwölf Autos dicht hintereinander gang und gäbe. Eine Besserung der Situation sei für Bica keinesfalls in Sicht. Ganz im Gegenteil, vor allem in der Früh sei es in der Klostergasse stressig. "Beim Einparken in meine Garage bin ich angehupt worden, weil das Öffnen des Tors ein wenig länger dauert. Das ist mir davor noch nie passiert", sagt Bica. An manchen Tagen reiche der Stau bis hinauf in die Kreuzgasse. Das bemerke dann selbst Google Maps. Denn die dortige Strecke sei orange – das bedeutet vermehrtes Verkehrsaufkommen – gekennzeichnet, so Bica.
Neben den Autos sind auch Lkws das Problem. Denn durch die Änderung fahren auch vermehrt Fahrzeuge durch, die den Eurospar in der Kreuzgasse 72/74 beliefern. Die aktuelle Situation belastet die Bewohner. "Eine Nachbarin konnte um 22 Uhr aufgrund des Verkehrs nicht einmal das Fenster offen halten. Eine andere Nachbarin konnte im Homeoffice aufgrund des Lärms keine Telefonate mehr führen."
Für Änderungen offen
Vor der Umstellung hat die MA 46 Verkehrszählungen durchgeführt. Diese werden nach dem Winter wiederholt. Anschließend werden die Ergebnisse der Zählungen verglichen und ausgewertet. Die Situation in der Klostergasse ist auch Währings Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) ein Anliegen: "Wir müssen die Vergleiche abwarten. Wir sammeln alle Rückmeldungen. Gemeinsam mit der MA 46 werden wir schauen, wo und ob die Regelung zur Sicherheit beigetragen hat. Wenn es unerwünschte Nebeneffekte gegeben hat, kann die Situation adaptiert werden." Auch für eine Aufhebung sei man offen. Das wäre aber nicht die Wunschlösung.
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