Die "Wurmbox" erhält den Währinger Klimaschutzpreis
Theodor (10) und Thobias (12) Rinne waren mit ihrer Erfindung erfolgreich.
WÄHRING. Die beiden Schüler sind auch die jüngsten Preisträger, die je einen Klimaschutzpreis in Währing erhalten haben. Eine Problemstellung führte die beiden Schlaufüchse zu ihrer bahnbrechenden Idee, der sogenannten "Wurmbox". Wohin mit den Gemüse- und Obstabfällen, wenn man mitten in Währing wohnt und keinen eigenen Garten mit Komposthaufen hat, fragten sich die Brüder und begannen zu recherchieren.
Diese Abfälle sind ja viel zu wertvoll, um nur im Restmüll zu landen. Und Bio-Tonnen seien Gartenbesitzern vorbehalten. "Wir entdeckten im Internet, dass man selbst ganz leicht wertvollen Kompost aus dem Bio-Müll, der in jedem Haushalt anfällt, herstellen kann. Mit einer Wurmbox. Da erledigt der Kompostwurm die Arbeit und heraus kommt beste, kompostierte Erde. Die kann man dann beispielsweise für die Pflanzen am Balkon verwenden", erklärt Thobias, der im BRG 18 in der Schopenhauerstraße die dritte Klasse besucht.
Fan von Bio-Unterricht
Er ist auch ein großer Fan der freiwilligen biologischen Übungen an seiner Schule, die er seit 2016 besucht. Und hat mit seinem Interesse für Bio, Natur und Umwelt natürlich längst auch seinen jüngeren Bruder Theo angesteckt, derzeit noch Volksschüler, der übrigens im Herbst auch ans BRG 18 kommt. "Bei der langen Nacht der Forschung haben wir uns an der Boku Tipps zu unserem Projekt geholt, wie man so eine Wurmbox selbst bauen kann, denn die gibt es ja auch schon fertig. Eine ganz große Box gab es dort auch zu sehen."
Je nach Größe kann die Wurmbox für Einzelpersonen, Familien, Mehrfamilienhäuser und natürlich auch für die Bio-Abfälle aus einem Schulbuffet verwendet werden.
Wir bauen eine Wurmkiste
"Es gibt ein paar wichtige Regeln: Die Würmer lieben es dunkel und die Box darf im Winter nicht einfrieren", erklären die erfolgreichen Preisträger. Und so funktioniert's: In der Wurmbox arbeiten Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien mit den Kompostwürmern zusammen. Die Würmer, die keine Zähne haben, saugen dann die Nährstoffe aus dem Bio-Müll auf. Die Flüssigkeit, die dabei entsteht, nennt man Wurm-Tee, den man im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und zum Düngen verwenden kann. Die wertvolle Komposterde, den Humus, gewinnt man quasi von selbst."
Bald geht's los!
Im Herbst wollen die Kinder im Bio- und Werkunterricht am BRG 18 eine eigene, große Wurmbox (mit einem Sichtfenster, damit man beim Kompostieren zusehen kann), selber basteln. Gefüttert soll die Box dann mit Bio-Abfall aus dem Schulbuffet werden. Die Betreiberin ist bereits einverstanden.
Mehr Infos: www.wurmkiste.at
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