Radon
Die unterschätzte radioaktive Gefahr im Keller

- Vor allem große Teiles des Waldviertels und südliche Teile des Mostviertels sind stark betroffen. Die Ages empfiehlt in den Radonschutzgebieten eine Messung durchzuführen.
- Foto: Österreichische Fachstelle für Radon/AGES
- hochgeladen von Peter Zellinger
Radioaktives Edelgas ist die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Vor allem das Waldviertel ist betroffen. So können Sie sich schützen.
WALDVIERTEL. Radon ist ein radioaktives, geruch- und geschmackloses Edelgas, das in der Natur vorkommt und durch radioaktiven Zerfall von Uran entsteht. Während sich Radon im Freien sofort verflüchtigt, kann es durch Risse oder andere undichte Stellen im Fundament in Häuser eindringen, sich ansammeln und für Bewohner gesundheitsschädlich wirken.
Kurz: Man bemerkt eine Belastung durch Radon nicht. Dabei gilt das Gas als als die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs - nach dem Rauchen. Weite Teile des Waldviertels, aber auch des Mostviertel gelten sogar als Radonschutzgebiet - hier sind Arbeitgeber verpflichtet besondere Schutzmaßnahmen zu treffen. Auch in Tschechien ist die Belastung durch das Edelgas hoch. Rund 400 Menschen erkranken in Österreich aufgrund von Radonbelastung an Lungenkrebs.
Eine Messung geht ganz einfach
Doch wie kommt die unterschätzte Gefahr in unsere Häuser? Laut der Agentur für Ernährungssicherheit (Ages) wirken bewohnte Gebäude gerade in der kalten Jahreszeit wie Saugglocken, es entsteht im Gebäude durch den so genannten Kamineffekt ein geringer Unterdruck, der Bodenluft und damit Radon in das Haus saugt.
Waidhofens Vizebürgermeister und Nationalrat Martin Litschauer startet nun eine Kampagne um mehr Aufmerksamkeit für die Ausmaße der Radon-Belastung zu schaffen. „Österreich und Tschechien sind im europäischen Vergleich besonders stark durch Radon belastet. Bei uns sind nachweislich das Waldviertel, aber auch große Teile von Tirol und einzelne weitere Gemeinden, einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt. Als Waldviertler messe ich deshalb ab Mitte November die Radonkonzentration bei mir zu Hause. In ein paar Monaten weiß ich dann, ob wir zu Hause gut geschützt sind", so Litschauer.
Diese Messung selbst durchzuführen, ist ganz einfach über Radondetektoren. Diese sind nicht gefährlich, verursachen keine Geräusche und strahlen nicht. Gegen einen Unkostenbeitrag kann man diese bei der Ages ausleihen. Diese werden per Post zugestellt und anschließend kann jeder Hausbesitzer sie selbst anbringen. Für allgemeine Arbeitsplätze und Privathaushalte muss die Messzeit mindestens sechs Monate betragen, wobei mindestens die Hälfte der Messzeit in den Wintermonaten stattfinden muss.
Doch wie kann man sich schützen: "Oft reichen ganz einfache und billige Sanierungsmaßnahmen, um sein eigenes Lungenkrebsrisiko stark zu senken. Mir ist es wichtig das den Leuten mitzuteilen", so Litschauer. Schon einfache Abdichtungsmaßnahmen können eine Menge bewirken.
Die Radondetektoren können Sie hier anfordern.
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