Waidhofen/Ybbs
150 Jahre Statutarstadt Waidhofen/Ybbs

Foto: Magistrat
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WAIDHOFEN/YBBS. Mit Pauken und Trompeten wurde vergangenes Wochenende in Waidhofen gefeiert: 150 Jahre eigenes Stadtrecht. Der sonnige Frühlingstag am 23. März bot einen pittoresken Rahmen.
Die Festmesse zelebrierte Stadtpfarrer Herbert Döller gemeinsam mit Abt Petrus vom Stift Seitenstetten. Die Musik- und Kunstschule Waidhofen hatte eigens dafür Chor und Orchester zusammengestellt. Danach ging es über den von den Waidhofner Floristen in den Stadtfarben geschmackvoll geschmückten Schlosssteg zum Schlosscenter. Vor der Festveranstaltung spielte die Stadtmusikkapelle ein Platzkonzert. Die Musiker empfingen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit einem eigens komponierten Stück „Wo Musik lebt“.

500 Gäste beim Festakt

„Es ist ein Privileg dieser Stadt vorzustehen“, mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Werner Krammer die rund 500 Gäste beim offiziellen Festakt. Er erklärte die Bedeutung des Statuts für eine effiziente Verwaltung und ein Rathaus, das sich als moderner und offener Dienstleistungsbetrieb sieht. „Das Offene Rathaus ist dem Bürger zum einen durch architektonische Änderungen näher gekommen, wie zum Beispiel durch den Bereich des Bürgerservices, zum anderen wird hier das One-Stop-Shop-Prinzip wirklich gelebt“, betonte der Stadtchef. „Das Statut ist kein anachronistisches Überbleibsel, es ist ein modernes Element der Stadtentwicklung.“ Die Stadt und die wunderbare Region habe viele Perspektiven aber auch Herausforderungen, die man überwindet, wenn gemeinsam an einem Strang gezogen wird, unterstrich er und bedankte sich bei vielen Partnern, besonders bei Landeshauptfrau Johanna Mikl Leitner und dem Land Niederösterreich.

Grüße vom Bundespräsidenten

Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte via Videobotschaft und bezeichnete die Waidhofner aufgrund ihrer bewegten Historie als „geschichtserprobt, offen, initiativ und erneuerungsfähig“. Besonders hob das Staatsoberhaupt den Integrationsleitfaden hervor, der von den Waidhofnern gemeinsam erarbeitet wurde, „um eine gute Zukunft zu gewährleisten.“ Van der Bellen: „Ein klares Bekenntnis zum Miteinander ist wichtig, besonders in herausfordernden Zeiten. Ich glaube die Bürger von Waidhofen können guten Mutes in die Zukunft blicken.“
Moderator Tom Bläumauer, gebürtiger Waidhofner, führte gekonnt und mit feinsinnigem Humor durch das Programm. Er bat auch den Oberbürgermeister der Partnerstadt Freising, Tobias Eschenbacher, den Vorsitzenden des NÖ Städtebund Matthias Stadler und Präsident des Gemeindebundes Alfred Riedl auf die Bühne. „Es kommt nicht auf die Größe, sondern auf das autonome Selbstbewusstsein einer Stadt an“, sagte Alfred Riedl. Vieles sei in einer Statutarstadt schneller erledigt, was gleichzeitig mehr Zeit für Gespräche bedeute.

Waidhofner Kammerorchester

Musikalisch untermalte das Waidhofner Kammerorchester die Veranstaltung, als Hornsolist fungierte Walter Reitbauer. Gespielt wurden etwa auch die Fanfaren des Waidhofner Komponisten Ulrich Küchl. Waidhofen ist ein Hort der Künste – Architektur, Malerei, Musik, Literatur und Theater prägten und prägen das Stadtbild. Rechts an den Wänden zierten Waidhofner Ansichten verschiedener Künstler das Schlosscenter. Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Künstler Pius Litzlbauer. Matthias Settele sen. las Literatur aus Waidhofner Federn - Alexander Lernet Holenia, Sepp Strasser, Matthias Settele sen., Matthias Settele jun., Ingrid Streicher und Evelyn Schlag.
Mit dem Dirigentenstab und mit seiner Rede der Stadt zur Zukunft stand Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka auf der Bühne. Sobotka, von 1996 bis 1998 selbst Bürgermeister der Stadt, erläuterte die Vorzüge kleiner und mittlerer Städte, wie Waidhofen im Vergleich zu Groß- und Megacitys. Er betonte die Bedeutung von Nachhaltigkeit und die Urbanität als Motor für Entwicklung. „Kulturelle Vielfalt heißt offen sein für Neues, auch Integration und sich begegnen“, so der Nationalratspräsident. Eine Stadt der kurzen Wege wie Waidhofen beschreibt Partizipation, Strategie und Management, eine neue Stadttechnik dank mitgedachtem Grünraum und ist voller wertvoller Beziehungen. Er schloss seine Ansprache mit den Worten: „Ad multos annos Waidhofen.“
Nach einem Film mit jugendlichen Protagonisten aus Waidhofen von Maximilian Weiß wurden Schullandesmeisterin im Bouldern Annika Teufel und Radsportlerin Hannah Streicher zum Interview gebeten. Die Jugendlichen zeichneten im Gespräch mit Moderator Tom Bläumauer ihr Bild einer zukunftsfähigen Stadt.

Worte der Landeshauptfrau
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bezeichnete Waidhofen als „eine der schönsten und lebenswertesten Städte, nicht nur in Niederösterreich, sondern weit darüber hinaus.“ Sie gratulierte allen Waidhofnerinnen und Waidhofnern zu ihrer Stadt und den vielen Schätzen hier. „Waidhofen ist sich den Wurzeln und Traditionen bewusst und nur daraus kann man Kraft für richtige Entscheidungen treffen und den Weg nach vorne gehen“, so
die Landeshauptfrau. „Hier sind Menschen am Werk, denen die Zukunft der Stadt und der Region am Herzen liegt, hier gibt es ein großes Netzwerk im Großen und im Kleinen.“ Sie lobte die zielgerichtete Stadtentwicklung und das Digitalisierungsprojekt des Offenen Rathauses, das Verwaltung noch transparenter und effizienter macht – ein Vorbild für andere Städte. „Danke für den Mut und die Offenheit“, sagte Mikl- Leitner weiter. „Wir wollen heute nicht nur denken was ist in den letzten 150 Jahren passiert, sondern wollen uns auch Kraft für die Zukunft holen, um sie gemeinsam zu gestalten.“
Nach „Pomp and Circumstances“ von Edward Elger spielte die Volksbühne einen heiteren Sketch, geschrieben von Hilde Fally, zur Statusverleihung. Dabei standen auch Sissi (Stadträtin Nadja Koger) und Kaiser Franz (Gemeinderat Michael Elsner) auf der Bühne.
Ein gelungenes Fest der mannigfaltigen Waidhofner Identität! Im Anschluss an die Festveranstaltung, die die Besonderheit der Stadt in Wort, Bild und Ton zeigte, lud Bürgermeister Krammer zu regionalen kulinarischen Raffinessen aus der Küche des Schlosses an der Eisenstraße. Mit nach Hause nahmen die Gäste das Waidhofner Stadtsiegel kreiert aus feinster Schokolade von der Konditorei Hartner.

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