Waidhofen/Ybbstal
Corona: Jede Krise ist eine Chance

Edith Steinbacher hat eine Praxis für Prsychotherapie in Waidhofen/Ybbs | Foto: Steinbacher
  • Edith Steinbacher hat eine Praxis für Prsychotherapie in Waidhofen/Ybbs
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Psychotherapeutin Edith Steinbacher aus Waidhofen zur Corona-Situation.
Interview: Eva Dietl-Schuller

Welche Auswirkungen hat die aktuelle Situation auf uns?
EDITH STEINBACHER: Täglich mit neuen Fakten, Sicherheitsmaßnahmen und empfohlenen bzw. verordneten Verhaltensregeln konfrontiert, bedeutet eine neue Lebenssituation. Man kann nicht auf Altbewährtes, bereits Bekanntes zurückgreifen. Der Umgang damit ist höchst individuell und jeder ist gefordert in seiner persönlichen emotionalen Regulationsfähigkeit. Reicht diese nicht aus, kann es zu Ausschreitungen kommen – Stichwort Klopapierkauf, Handgreiflichkeiten. Jedoch entwickelt sich auch eine kollektive Solidarität, sichtbar durch angebotene Hilfe für alle Bedürftigen (siehe Team Austria), sowie Applaus für alle Personen, welche in der jetzigen Situation besonders gefordert sind. Auch humorige Bilder, die durch die sozialen Netze geschickt werden, können die kollektive Tragik wieder kurzfristig aufheben und den gemeinschaftlichen Sinn stärken.

Kann uns diese Krise helfen?

Zur Bewältigung von Krisen benötigen wir unser volles menschliches Potenzial. Im Kern unserer menschlichen Natur liegt ein grundlegendes Bedürfnis, „Gestörtes" in Ordnung zu bringen. Diese heilenden Kräfte sind uns eigen. So sehe ich in dieser Krise auch eine Chance, diese Kräfte in uns zu heben, unsere Mitmenschlichkeit und Solidarität immer mehr zu entwickeln, zu üben und auszubauen.

Was können wir für uns tun?

In erster Linie ist es wichtig, die Situation, so individuell und schwierig sie jetzt auch ist, immer mehr anzunehmen. Auch ist unsere digitale Welt jetzt das Mittel der Wahl, um weiterhin im sozialen Austausch zu bleiben, was für unser psychisches Wohlbefinden von größter Bedeutung ist. In der Folge ist es zunehmend wichtig, die Aufmerksamkeit nicht nur auf Dinge zu legen, die jetzt nicht mehr möglich sind, sondern immer mehr das Gute im Schlechten zu suchen und Möglichkeiten für sich zu finden, das Beste aus der Situation zu machen. Hier denke ich an ungelesene Bücher, die noch warten, oder an diverse Kästen, die zu ordnen sind, oder Tätigkeiten im Garten tun oft der Seele gut. Vielleicht ist das jetzt auch für den einen oder anderen die Zeit, sein Leben zu überdenken und den von „außen“ geforderten Rückzug für sich zu nützen, um Kraft zu tanken.

Wie versuchen Sie mit dieser Krise umzugehen?

Ich versuche, ganz bewusst ein Stück nach dem „Prinzip Hoffnung“ (Ernst Bloch) zu leben, das bedeutet, mich immer wieder ins Vertrauen zu bringen und mir Mut zu machen. Die Hoffnung auf ein gutes Ende und das Vertrauen auf einen Sinn in dieser Krise lässt mich und uns vielleicht die gegenwärtigen Schwierigkeiten etwas leichter ertragen. Vielleicht erkennen wir danach, dass wir auch mit weniger Konsum gut leben können. Es zeigt uns dieser Virus auf phänomenale Weise, dass wir als Menschheit stärker verbunden sind, als wir vermeintlich glaubten. Es wäre nun die Chance, das kollektive Bewusstsein zu schaffen, dass wir als eine gemeinsame globale Welt Verantwortung tragen für unsere Mitmenschen, für unsere Natur und das Weltklima.

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