Kopfläuse: Kein Grund zur Panik

- Kopfläuse wieder loszuwerden ist oft eine langwierige Angelegenheit, sorgfältiges Auskämmen ist dabei nötig.
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WELS (ah). Ein nur zwei bis drei Millimeter großes Insekt versetzt Eltern von Kindergarten und Schulkindern regelmäßig in Panik. – Und zwar immer dann, wenn der Sprößling mit dem Warnzettel „Es gibt wieder Kopfläuse“ nachhause kommt. Die gute Nachricht: Die Kopflaus ist zwar ein lästiges, aber weitgehend harmloses kleines Tierchen. „Das Anzeichen für Kopflausbefall ist ein ungewöhnlich starker Juckreiz. Bei der Untersuchung der Haare und Kopfhaut findet man zumeist Nissen – besonders im Schläfen-, Ohren und Nackenbereich. Läuse hingegen sind schwerer zu finden“, weiß Pharmazeutin Melanie Greindl von der Welser Adler Apotheke.
Vor allem Kinder betroffen
Kopfläuse können nicht springen. Übertragen werden die Blutsauger, dessen einziger Wirt der Mensch ist, dadurch, dass sie von einem Kopf zum
nächsten krabbeln. Deshalb werden vor allem Kinder befallen, weil diese beim Spielen oder in der Schule die Köpfe zusammenstecken. Eine Übertragung über Gegenstände wie Kopfkissen, Mützen, Bürsten, Kämmen oder Fahrradhelmen sei zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber selten, so Greindl. Was tun, wenn man tatsächlich von Kopfläusen befallen ist? „Insektizide sind obsolet, da die Läuse mittlerweile resistent dagegen sind“, so die Expertin. Sie empfiehlt den Einsatz von physikalischen Therapeutika – Shampoos und Lösungen -, die die Nissen und Läuse ersticken. „Die Behandlung immer nach etwa einer Woche wiederholen, falls Nissen überlebt haben und geschlüpft sind“, rät Greindl. Zudem kann man die Haare nach der Behandlung mit einem speziellen Nissenkamm auskämmen. Auch die Umgebung sollte mit behandelt werden. Utensilien wie Kopfpolster, Kuscheltiere und Hauben entweder bei 60 Grad waschen, zwei Tage einfrieren oder für mehrere Tage in einem gut verschlossenen Sack aufbewahren. „Man sollte sich wegen der Umgebung aber keine zu große Panik machen. Läuse sterben, wenn sie zwei Tage keine Blutmahlzeit zu sich nehmen“, beruhigt die Pharmazeutin. Und sie gibt noch einen extra Tipp zur Vorbeugung, falls es in der Schule oder im Kindergarten wieder einmal Kopflausalarm gibt: Haare mit Weidenrindenshampoo waschen oder zum Shampoo ein paar Tropfen Lavendel- oder Teebaumöl geben und Haarspray verwenden. Diese Gerüche werden von Kopfläusen gemieden.
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