FH erfasst Erdställe
Auf der Spur unterirdischer Geheimnisse
Sie gehören zu den großen Geheimissen des Mittelalters: Erdställe, teils riesige unterirdische Ganganlagen unter alten Gutshöfen, Klöstern oder Höfen. Nun revolutioniert die FH Wels ihre Erforschung.
WELS, GRIESKIRCHEN. Raimund Edlinger und Kurt Niel vom Campus Wels wollen die unterirdischen Strukturen mithilfe modernster Technologie erfassen und zu bewahren. Sie setzen auf 3D-Scantechnologien, 3D-Kartierung und Bildverarbeitung, um detaillierte virtuelle Modelle zu erstellen und online zugänglich zu machen. So können Forscher, Historiker und Interessierte auf der ganzen Welt die Erdställe erkunden und studieren – ohne sie begehen und damit beschädigen zu müssen.
Eingesetzt wird auch ein tragbares Sensorsystem, um die extrem schwer zugänglichen Orte zu erkunden. Unterstützung gibt es zudem von Erdstallforscher Josef Weichenberger aus Linz.
„Durch die Digitalisierung der Erdställe erhalten wir nicht nur faszinierende Einblicke in ihre Architektur und Struktur, sondern auch in ihre potenziellen Verwendungszwecke und historische Bedeutung“, sind sich die beiden Professoren einig.
Erdstall von Tollet
Ein Beispiel ist übrigens die Vermessung des Erdstalls von Unterstetten in der Gemeinde Tollet. Er ist vor 800 Jahren entstanden, ist 35 m lang, reicht 7 m unter die Erdoberfläche und besteht aus sieben Räumen und sechs Verbindungsschlüpfen.
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