Förderung für Wels-Land-Gemeinden
Damit Wasser auch im Krisenfall sprudelt

Die Pumpen sollen laufen – ob für das Trinkwasser oder die Abwässer. Hier sollen Photovoltaikanlagen die Gemeinden krisensicherer machen. | Foto: GWT
  • Die Pumpen sollen laufen – ob für das Trinkwasser oder die Abwässer. Hier sollen Photovoltaikanlagen die Gemeinden krisensicherer machen.
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Ein Landesprojekt fördert krisensichere Wasserversorgung und -aufbereitung, zwölf Gemeinden profitieren.

WELS-LAND. Wasser ist das Lebensmittel Nummer 1 und kann durch nichts ersetzt werden. Doch die Klimakrise ist auch in Oberösterreich angekommen: Immer öfter drohen Trockenperioden, erst kürzlich stöhnten vor allem die Innviertler Bauern über einen extrem niederschlagsarmen Winter. Die Folge: niedrige Grundwasserpegel. Aber auch Szenarien wie ein Blackout können die Wasserversorgung und -entsorgung negativ beeinflussen.

"Wir investieren in Stromversorgung für Klär- und Pumpwerk per Photovoltaik."
Christian Popp

Vor Kurzem wurde daher im ganzen Bundesland das Pilotprojekt "klimafreundliche und krisensichere Wasserversorgung in OÖ" gestartet. Schirmherren sind Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne). "Unser Trinkwasser ist das wichtigste Grundnahrungsmittel. Mit diesem Pilotprojekt tragen wir zur Energiewende bei und erhöhen die Versorgungssicherheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher", so Kaineder.

Das Förderprogramm zielt auf mehr Photovoltaikanlagen und Stromspeicher in der Wasserversorgungsstruktur ab. Die Trinkwasserversorgung will man so nachhaltiger und krisensicherer gestalten. Dafür nimmt das Land über eine Million Euro in die Hand. 50 Einreichungen aus Gemeinden, Reinhalteverbänden und Wassergenossenschaften gab es, 34 wurden ausgewählt, drei davon liegen im Bezirk Wels-Land.

Aus eigener Kraft

So will die Wassergenossenschaft Aichkirchen insgesamt 26.000 Euro in eine krisensichere und klimafreundliche Wasserversorgung investieren. 13.000 Euro Förderung kommen aus dem Pilotprojekt. "Wir investieren in eine Photovoltaikanlage für die Pumpen", sagt Obmann Markus Binder. Das Wasser muss aus zwei Brunnen in einen 90 m³-Hochbehälter hinauf. "Das möchten wir aus eigenem Strom schaffen, mit Speichern dazu. Das ist unser Beitrag fürs Klima, den wir leisten können." Zudem bedeute das mehr Sicherheit im Blackout-Fall: "Vorausgesetzt, die Sonne scheint, kommen wir schon damit über die Runden. Dann können die Pumpen drei bis vier Stunden laufen und so den Hochbehälter auffüllen."

"Das Pumpen möchten wir aus eigenem Strom schaffen, mit Speichern dazu. Das ist unser Beitrag fürs Klima, den wir leisten können."
Markus Binder

Mit vom Fördertopf profitiert auch der Reinhalteverband Lambach, der die Abwässer aus zehn der 24 Wels-Land-Gemeinden aufbereitet. "Wir investieren 190.000 Euro in eine Stromversorgung für Klär- und Pumpwerk per Photovoltaik", sagt Obmann Christian Popp. "Und das Blockheizkraftwerk soll erweitert werden." Denn: Aus dem Klärschlamm produziert der Verband selbst Gas, "mit dem wir wiederum eigenständig Strom erzeugen." Gefeilt werden soll jedoch noch an einer besseren Überwindung der Höhenunterschiede im Gebiet.

"Alles, was Elektrizität betrifft, da wollen wir so viel wie möglich selbst machen."
Andreas Ströbitzer

Mit dabei ist auch Holzhausen: "Unsere Stoßrichtung ist: Die Eigenversorgung mit Wasser soll bleiben, im Blackout-Fall wollen wir nicht gleich auf einen Dieselgenerator zurückgreifen müssen und alles, was Elektrizität betrifft – da wollen wir so viel wie möglich selbst machen", sagt Bürgermeister Andreas Ströbitzer. Die Wasserversorgung im Ort bestreite man zu 100 Prozent aus einem eigenen Brunnen, der Großteil der Haushalte hänge daran. "Schule und Kindergarten haben bereits Photovoltaikanlagen, die bedienen die Pumpen", so Ströbitzer. "Das wollen wir nun aufstocken und zudem eine Speicherlösung installieren, damit in Sonnenstunden oder im Blackoutfall selbst erzeugt werden kann." Aber: Von den beim Projekt eingereichten Investitionen von rund 175.000 Euro wolle man sich etwas verabschieden, denn die Förderung in Höhe von 39.500 Euro falle dann doch etwas niedriger aus, als gehofft. "Da ist die Eigenleistung der Gemeinde doch etwas hoch."

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