Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Das Klinikum leuchtet wieder orange

- Die Übergabe des Mutobjekts an das Klinikum im Vorjahr (v. l.): Klinikum‐GF Dietbert Timmerer, Ingeborg Töltsch – Opferschutzgruppe Klinikum Wels‐Grieskirchen, Künstlerin Bianca Kiso, Dagmar Lehner – Präsidentin des Lions Club Wels Leonessa und Andrea Hofer – Präsidentin Soroptimist International Club Wels.
- Foto: Klinikum Wels‐Grieskirchen / Nik Fleischmann
- hochgeladen von Matthias Staudinger
Um bewusst zu machen, dass häusliche Gewalt gegen Frauen besonders in Zeiten von Quarantäne und Ausgangssperren Thema ist, erstrahlt das Klinikum Wels-Grieskirchen von 25. November bis 10. Dezember in der Signalfarbe Orange.
WELS. „In Zeiten der Krise, in welchen naturgemäß das Thema Corona vorherrscht, möchten wir ganz bewusst den Aktionszeitraum nutzen und wiederholt ein Signal setzen: 16 Tage in Orange gegen häusliche Gewalt“, erklärt Elisabeth Leeb, Koordinatorin der Opferschutzgruppe am Klinikum Wels-Grieskirchen.
Gerade jetzt sei es wichtig, Opfern einen niederschwelligen Zugang zu Information und Schutz bieten zu können. „Die Opferschutzgruppe am Klinikum arbeitet auch in Zeiten der Pandemie, seit 2020 sogar in aufgestockter Form, für das Wohl der Patientinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind“, so Klinikum-Geschäftsführer Dietbert Timmerer. „Unsere orange Beleuchtung soll die Öffentlichkeit, aber auch unsere Mitarbeiter einmal mehr daran erinnern, dass die im Klinikum eingerichtete Opferschutzgruppe ein wichtiger Partner in der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen ist.“ Im Vorjahr waren im Aktionsraum Vertreterinnen der drei Damenserviceclubs Soroptimist International Club Wels, Ladies Circle 13 und Lions Club Wels Leonessa mit dem Mutobjekt der Welser Künstlerin Bianca Kiso am Standort Wels vertreten. Der aus Metall geformte Kreis symbolisiert die Ermutigung zu einem Leben ohne Gewalt. Das Mutobjekt der Kampagne "Orange the World" aus dem Vorjahr leuchtet nach wie vor in der Signalfarbe gegen häusliche Gewalt in den Gängen des Klinikums.
Opferschutzgruppe am Klinikum Wels-Grieskirchen
Ärzte und Pflegekräfte sind häufig die einzigen, die Auswirkungen häuslicher Gewalt in Form von körperlichen Beschwerden wahrnehmen können. „Im Verlauf der Gewaltspirale nehmen diese Mitarbeiter eine Schlüsselrolle ein“, so Timmerer. „Deshalb haben wir in unserem Krankenhaus die interne Opferschutzgruppe etabliert, welche das Personal in der Früherkennung möglicher Warnzeichen unterstützt und eine umfassende Betreuung der Opfer sicherstellt.“ Neben der Bewusstseinsbildung bei Klinikum-Mitarbeitern und Betroffenen ist die Etablierung von Standards, wie intern im Bedarfsfall vorgegangen wird, die wichtigste Aufgabe der Opferschutzgruppe. „Die notwendigen Schritte reichen neben der medizinischen Versorgung von einer Anzeige bei der Polizei über die lösungsorientierte Beratung bis hin zur Kontaktaufnahme zu externen Stellen, wie Frauenberatung, Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser, auf Wunsch der Frauen“, so Koordinatorin Leeb. Das Team setzt sich aus Ansprechpartnern verschiedenster Disziplinen, wie etwa der Zentralen Notfallambulanz, der Unfallerstversorgung, der Gynäkologie, der Dermatologie oder der HNO-Abteilung, der Klinischen Psychologie und der Klinischen Sozialen Arbeit, zusammen.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.