Sicherheitsbeauftragte
Die Polizei setzt auf Bürgernähe
Mit der Initiative „Gemeinsam.Sicher“ möchte die Polizei verstärkt die Bevölkerung mit ins Boot holen.
WELS, WELS-LAND. „Gemeinsam.Sicher“ läuft bereits seit 2017. Mit dieser Aktion des Innenministeriums will man negative Entwicklungen rechtzeitig erkennen oder dafür sorgen, dass sie gar nicht erst entstehen. „An jeder Polizeiinspektion gibt es einen Sicherheitsbeauftragten. Egal ob Firma, Verein oder Einzelperson – wenn Sie Sicherheitsbedenken oder -probleme haben, können Sie sich da melden", sagt Robert Hasenauer, Sicherheitskoordinator für Wels-Land und designierter Bezirkspolizeikommandant.
Subjektives Sicherheitsgefühl
Bei dem Projekt gehe es vor allem um das subjektive Sicherheitsgefühl. "Wir haben an sich eine gute Kriminalitätsstatistik, das deckt sich aber oft nicht mit dem Empfinden der Bevölkerung." Deshalb könnten sich die Bürger nach der Devise „Hinsehen, reden, handeln“ an den jeweiligen Sicherheitsbeauftragten wenden, wenn ihnen Missstände auffallen.
Der Welser Polizeichef Klaus Hübner erklärt: „Die Menschen kommen mit den unterschiedlichsten Anliegen zu uns, meist betrifft es aber Probleme im öffentlichen Raum.“ Ein schlecht beleuchteter Heimweg oder eine Unterführung gehörten hier genauso dazu wie Alkoholgelage oder Drogenkonsum in Parks. "In einer Gemeinde hatten wir den Fall, dass dort immer Spritzen herumlagen. Die Bürger haben sich bei uns gemeldet, es gab Gespräche mit der Gemeinde und am Ende wurde ein Behälter aufgestellt", erzählt Hasenauer.
Die Initiative "Gemeinsam.Sicher" orientiere sich am internationalen Vorbild des Community Policing. "Es geht sehr stark darum, verschiedene Gruppen einzubinden und Bewusstsein für Problemstellen zu schaffen", so Hasenauer. "Der Fokus liegt hier stark auf der Öffentlichkeitsarbeit."
Vorsicht vor Internet-Betrug
Es hänge aber auch mit der Kriminalprävention zusammen, die dazu dient, die Aufmerksamkeit für illegale Machenschaften und Bedrohungen zu schärfen. Hierzu zählen derzeit vor allem die Internet-Verbrechen. Klassische Straftaten wie die Dämmerungseinbrüche kämen zwar noch immer vor, aber nicht mehr in einem Ausmaß wie noch vor fünf Jahren. Erst vor Kurzem wurde ein Pensionist aus dem Bezirk Opfer eines Online-Betrugs. Der Mann hatte zuvor eine SMS einer gefälschten Bank erhalten. Darin wurde ihm mitgeteilt, dass seine Bank-ID vorübergehend gesperrt sei und er dies mit einem Link beheben könne. Er klickte darauf und gelangte auf eine Webseite, die der seiner Bank glich. Daraufhin meldete er sich mit seinen Zugangsdaten an, um die angebliche Sperrung seiner ID zu beheben. Die Täter stahlen daraufhin einen hohen Betrag von den Sparkonten. „Besonders Ältere sind hier gefährdet. Geben Sie nie Kontodaten oder Passwörter weiter. Keine Bank wird Sie jemals per Mail dazu auffordern. Dahinter stecken immer Tätergruppen aus dem Ausland."
Ebenso häuften sich derzeit Betrugsfälle mit Online-Bekanntschaften, die Liebe vorgaukeln würden, nur um die Opfer um viel Geld zu erleichtern. "Seien Sie stets skeptisch und trauen Sie niemanden, der über das Internet einfach an Sie herantritt", appelliert Hasenauer.
Infos & Kontakt
Für die Aktion „Gemeinsam.Sicher“ wurde in jeder Polizeiinspektion (PI) ein Sicherheitsbeauftragter installiert:
Wels:
Stadtpolizeikommando: 059133/470
PI Dragonerstraße: 059133/4191
PI Innere Stadt: 059133/4192
PI Neustadt: 059133/4193
PI Pernau: 059133/4194
Wels-Land
Bezirkspolizeikommando: 059133/4180-305
PI Gunskirchen: 059133/4181-100
PI Krenglbach: 059133/4182-100
PI Lambach: 059133/4183-100
PI Marchtrenk: 059133/4180-100
PI Sattledt: 059133/4184-100
PI Thalheim: 059133/4187-100
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