Erste Hilfe: Auch Kleinigkeiten können Leben retten
WELS (red). Man wünscht es sich nicht –aber trotzdem: Jeder kann einmal in die Situation kommen, Erste Hilfe zu benötigen oder Hilfe leisten zu müssen. Im Ernstfall haben viele Menschen Angst, etwas falsch zu machen und der Situation nicht gewachsen zu sein.
Diese Zweifel versucht Andreas Heinz, Bezirksgeschäftsleiter des Welser Roten Kreuzes zu zerstreuen. „Man kann nichts falsch machen, nur wenn man gar nichts tut ist es falsch“, erklärt er. Traut man sich tatkräftige Hilfe, etwa den Verletzten aus dem Gefahrenbereich zu bringen oder das Verbinden einer blutenden Wunde nicht zu, gibt es andere Möglichkeiten zu helfen. So kann man etwa den Unfallbereich absichern, mit dem Handy die Rettung alarmieren oder andere Personen auf die Situation aufmerksam machen und sie um Unterstützung zu bitten. Dazu ist man in Österreich sogar gesetzlich verpflichtet!
Um bei den richtigen Maßnahmen immer am aktuellen Stand zu sein, rät Heinz einen 16-Stunden-Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. „Am besten wäre es diesen alle fünf Jahre aufzufrischen, zumindest aber alle acht bis zehn Jahre“, so der Experte.
In Wels sei die Resonanz auf die Erste-Hilfe-Kurse derzeit gut, erklärt er. Viele Kurse finden auch in oder über Firmen statt, die ihre Ersthelfer gut ausbilden wollen. So besuchten im ersten Halbjahr 2012 bereits 813 Personen einen 16-stündigen Kurs, im Vorjahr waren es 728 Teilnehmer.
Erste Hilfe ist nicht nur Reanimation
Richtig vorbereitet sei Hilfe zu leisten gar nicht so schwierig. Natürlich gäbe es teilweise Grenzen aufgrund körperlicher Gegebenheiten. „Eine Frau wird kaum einen 120 Kilo schweren Mann aus dem Auto bergen können“, ist Heinz bewusst. Er gibt aber auch zu bedenken, dass es im Ernstfall nicht immer um Autounfälle, stark blutende Wunden oder Wiederbelebung geht: „Man muss kein Weltretter sein. Erste Hilfe leisten bedeutet auch, jemanden, der mit blassem Gesicht an eine Mauer gelehnt da steht, Hilfe anzubieten. Bei Kreislaufproblemen die Beine hochlagern oder den Arm hochheben. Auch das ist Erste Hilfe.“
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