Welserin über Angststörung & Panikattacken
„Es ist, als ob das Herz aus der Brust springt“
WELS. Klara Hanstein ist Psychologin, Psychotherapeutin und: Spiegel-Bestseller-Autorin. In ihrem Buch „Liebe Angst, halt doch mal die Klappe!“ erzählt die Welserin von ihren Angststörungen und Panikattacken – und was ihr geholfen hat, um sich daraus zu befreien. Hanstein Interview mit der BezirksRundschau:
Was hat Sie dazu bewogen, ein Buch zu schreiben?
Ich habe vor zwei Jahren einen Instagramkanal gegründet, wo ich über Angststörungen und Panikattacken informiere – mittlerweile habe ich dort 127.000 Follower. Darauf ist damals der „Gräfe und Unzer“-Verlag aufmerksam geworden und hat mich gefragt, ob ich nicht darüber auch ein Buch schreiben möchte, da dieses Thema viele Menschen betrifft. So konnte ich dann mein fachliches Wissen, das ich als Psychologin und Psychotherapeutin habe, leicht verständlich aber auch mit Humor im Buch vermitteln.
Wie haben Sie damals bemerkt, dass Sie eine Angststörung beziehungsweise Panikattacken entwickelt haben?
Das war so: Ich hatte eine routinemäßige Zahnoperation und danach gemerkt, dass es mir nicht gut geht – mir war ständig schwindlig. Nach zwei Wochen habe ich die erste richtig schlimme Panikattacke gehabt. Da spielt der Körper komplett verrückt. Da hat man das Gefühl, man verliert die Kontrolle über den Körper, man bekommt keine Luft mehr. Es ist, als ob das Herz aus der Brust springt, man hat richtige Todesängste. Bei mir hat das 2018 begonnen und hat dann 5 Jahre gedauert – leider relativ lange. Ich konnte kaum mehr aus dem Haus gehen, weil die ganze Situation so intensiv war.
Durch was kann eine Panikattacke oder eine Angststörung hervorgerufen werden?
Das ist unterschiedlich. Das kann durch Modell-Lernen geschehen, also wenn Eltern ängstlich und unsicher auf Situationen reagieren, schauen wir uns das als Kind ab. Aber es können auch Traumata sein oder sie treten durch schwere Schicksalsschläge auf. Eine weitere Ursache kann Überforderung sein – aus beruflichen oder familiären Gründen.
Wie geht man als Angehöriger damit um und wie kann man helfen?
Ich gebe Angehörigen immer den Tipp, der betroffenen Person zuzuhören und ihre Probleme nicht Kleinzureden. Am besten ist es, für den Gegenüber da zu sein, aber ihn auch dabei zu unterstützen, dass man sich professionelle Unterstützung sucht.
Was raten Sie Betroffenen, wenn diese merken, dass etwas nicht stimmt?
Ich finde es ganz wichtig, dass man sowas nicht mit sich selbst ausmacht, sondern dass man darüber spricht. Viele Menschen versuchen das Problem zu verstecken, weil es ihnen peinlich ist und sie sich dafür schämen. Dabei ist darüber reden das Allerwichtigste.
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