Polizei über 2. Lockdown
"Es läuft alles mit Disziplin"

- Die Beamten kontrollieren in der Region auch Fahrzeuge, in denen die Insassen keinen Mund-Nasen-Schutz tragen.
- Foto: Foto: Zoom
- hochgeladen von Matthias Staudinger
Ein gutes Zeugnis stellt die Polizei der Bevölkerung in der Region im zweiten Lockdown aus.
WELS. WELS, WELS-LAND. Die Polizei hat derzeit alle Hände voll zu tun. Einerseits gilt seit Dienstag, 17. November, wieder ein strenger Lockdown. Andererseits führte der Terroranschlag in Wien zu einer Verstärkung der Präsenz vor Ort. "Wir haben einen Auftrag vom Ministerium, verstärkt zu kontrollieren. Die Polizei ist deshalb untertags, aber auch in der Nacht viel unterwegs", sagt Franz Scheiböck, Bezirkspolizeikommandant von Wels-Land. In der ersten Woche des harten Lockdowns wurden in Wels-Land nur wenige Corona-Sünder ertappt: Sieben Anzeigen, sechs Abmahnungen und sieben Organmandate seien aufgrund der Corona-Verordnung ausgestellt worden. "Der Großteil betrifft die Nichteinhaltung der Abstandsregeln oder unerlaubte Ansammlungen von Menschen", so Scheiböck. Generell zeigt sich Scheiböck mit den Wels-Landlern sehr zufrieden. In der Region würden pro Nacht rund 150 Kontrollen durchgeführt, die Anzeigen seien im Vergleich dazu verschwindend gering: "Bei uns ist der Großteil der Bevölkerung sehr diszipliniert und hält sich an die Vorgaben. Dass es ein paar Ausreißer gibt, ist ganz normal."
Ebenfalls entspannt ist laut Polizeichef Klaus Hübner die Lage in Wels: "Wir sind viel unterwegs, fahren zum Beispiel alle Lokale ab." Doch hier gäbe es ebenso wie in den öffentlichen Anlagen oder in den Traunauen so gut wie keine Übertretungen. "Draußen halten sich viele Menschen auf, achten aber auf Abstand." Vorfälle gibt es laut Hübner eher in betrieblichen Fahrzeugen in Sachen Mund-Nasen-Schutz, hier bleibe es jedoch meist bei Belehrungen oder Abmahnungen. Doch: "Wenn die Zahlen nicht runtergehen, wird wohl öfters gestraft werden müssen."
Die Polizei übernimmt in der Region überdies noch weitere Aufgaben: Sie unterstützt das Contact-Tracing, hilft Behörden, falls Daten benötigt werden – und kontrolliert die Einhaltung der Quarantäne: "Wir fahren jede Woche in Wels 150 Menschen ab, die daheim bleiben müssen", sagt Hübner. "Es läuft alles mit viel Disziplin ab. Oft wird sogar auf die Kontrollen gewartet und sehr positiv darauf reagiert." Auch in Wels-Land gab es hier erst eine Anzeige.
Sinkende Kriminalität
Neben Minimierung der Krankheitsfälle hat der Lockdown noch einen weiteren Effekt: "Wir sehen derzeit einen generellen Rückgang der Kriminalität", so Scheiböck. Besonders bei Einbrüchen und natürlich Ladendiebstählen hätten sich die Delikte markant verringert. Auch die Anzeigen wegen häuslicher Gewalt oder Familienstreitigkeiten haben sich nicht erhöht. Gestiegen sei zwar die Cyberkriminalität, doch das hänge laut Scheiböck nicht zwangsweise mit Corona zusammen.
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