767 Automaten sichergestellt
Großaktionen gegen illegales Glücksspiel
Zwei Großaktionen der Finanzpolizei gegen die Glücksspielmafia innerhalb von zwei Tagen, in Wels rückte sogar die Cobra an.
WELS, OÖ. Der Einsatz war akribisch geplant und konzertiert: Steuerfahndung und Polizei stürmten am Abend des 21. Juni in Wels, Linz, Steyr, Traun und Wien geheime und illegale Spielhöllen – in Summe an 17 Einsatzorten. Da die Lokale laut der Finanzpolizei über ein „nahezu perfektes Vorwarnsystem“ verfügen, liefen die Einsätze gleichzeitig ab.
„Illegales Glückspiel geht auch oftmals Hand in Hand mit Suchtmittelkriminalität. Daher sind derartige Aktionen auch ein Schlag gegen andere Formen der internationalen Kriminalität.“
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)
Bis zu 17 Automaten
Insgesamt 79 Beamte rückten für den Schlag gegen das Glücksspiel aus. In Wels musste sogar die Cobra gerufen werden – allerdings nur zum Entfernen der Automaten. Denn sie waren dermaßen mit dem Boden verschraubt, dass schweres Gerät eingesetzt werden musste. Die Kontrollorgane staunten nicht schlecht, was sie vor Ort vorfanden: Bis zu 17 Geräte waren in den unscheinbaren Lokalen zu finden. Sie sind meist in verdeckten, vermeintlich geschlossenen Gassenlokalen mit persönlicher Zutrittskontrolle untergebracht. Nach den Hintermännern wird aktuell gefahndet .
Rekordfund
Nur einen Tag später dann die zweite Aktion, dieses Mal nur in Wels: Wie jetzt erst bekannt wurde, stürmten 140 Beamte von Bundes- und Landeskriminalamt, Finanzpolizei, Hundestaffel und Cobra 13 Häuser und Wohnungen im Großraum Wels.
Dabei wurden zwei Pistolen und eine Langwaffe, Bargeld im sechsstelligen Eurobereich, zwei Server-Racks, Laptops, Mobiltelefone und Speichermedien sowie 270 Kartons mit Firmenunterlagen, die für Datenbetrug genutzt worden waren, sichergestellt.
Den größten Fund machten die Fahnder jedoch in einer Halle in Wels: 750 illegale Glücksspielautomaten standen hier aneinandergereiht. Sie dürften als Nachschub für Lokale gedient haben, in denen es zu Beschlagnahmungen gekommen war. Bei 70 Geräten handle es sich um bereits beschlagnahmte und versiegelte Geräte, die einfach nach den Polizeiaktionen aus den Glücksspiellokalen in das Lager gebracht worden waren.
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