JKU-Forscher aus Eberstalzell
"Jeder Bereich des Lebens wird rechtlich erfasst"
LINZ, EBERSTALZELL. Ohne Forschung gibt es keinen Fortschritt. Daher nimmt die Forschung an den vier Fakultäten der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz einen hohen Stellenwert ein. Andreas Geroldinger, seit Februar 2018 Universitätsprofessor für Zivilrecht und seit Jänner 2019 auch Vorstand des neuen Instituts für Anwaltsrecht und Rechtsdurchsetzung an der JKU ist einer der Menschen, die systematisch nach neuen Erkenntnissen suchen. Seine Forschungsarbeit, die ungefähr 40 Prozent seiner Arbeitszeit beansprucht, konzentriert sich vor allem auf die Semesterferien und die Sommermonate. Im restlichen Jahr dominiert die Lehre, dazu kommen noch administrative Tätigkeiten. Faszinierend an der Rechtswissenschaft findet der renommierte Wissenschaftler die Tatsache, dass es keinen Lebensbereich gibt, der nicht rechtlich erfasst ist.
Die Zukunft des Rechts
Schaut man in die Zukunft des Rechts, so ist es unausweichlich, sich mit dem Thema Mensch und Maschine auseinanderzusetzen. „Wenn Autos ohne Fahrer unterwegs sind und Roboter Pflegearbeiten erledigen“, muss es auch Gesetze geben, die den neuen Gegebenheiten entsprechen. „Die eher behäbige Gesetzgebung hält nicht Schritt mit der rasanten technischen Entwicklung. Hier gilt es herauszufinden: wo bestehen Defizite, wie können wir Antworten liefern“, erklärt der aus Eberstalzell stammende Forscher. Auch das Loslösen vom rein nationalen Recht wird ein Thema sein, für kleine Staaten wie Österreich wird es keine nationalistischen Antworten mehr geben.
Die Erfüllung eines lang ersehnten Wunsches war das unabhängige Institut für Anwaltsrecht – ein reines Forschungsinstitut. Das Anwaltsrecht kommt aus der Praxis, hier tauchen viele wissenschaftlich nicht aufgearbeitete Fragen auf, denn Praktiker gehen anders an ein Thema heran als Wissenschaftler. So entsteht eine Nische, in der es viel zu tun gibt und die Andreas Geroldinger viele Ideen für verschiedene Publikationen liefert.
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