Katastrophe im Schloss Puchberg

Im Bildungshaus Schloss Puchberg bricht während einer Seminartagung ein Großbrand aus: Mit diesem angenommenen Szenario geht am Freitag, 15. November, von 18.30 Uhr bis längstens 22 Uhr eine Übung des Katastrophenschutzes über die Bühne. Auch die Stadt Wels nutzt diese Gelegenheit, um die Abläufe im Katastrophenschutzstab sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen durchzuspielen. Als Partner beteiligen sich die Freiwillige Feuerwehr Wels, das Land Oberösterreich, das Rote Kreuz Wels, das Stadtpolizeikommando Wels sowie die Notfallseelsorge Oberösterreich an der Übung.
Bürgermeister Peter Koits und Stadtrat Gerhard Kroiß als zuständiger Referent erhoffen sich wertvolle Erkenntnisse für die Arbeit des städtischen Katastrophenschutzstabes: „Im Ernstfall ist es wichtig, dass das Zusammenspiel der handelnden Personen möglichst reibungslos funktioniert. Denn da geht es um die Rettung von Menschenleben und die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger!“ Wie schnell es gehen kann, habe man gerade beim großen Hochwasser Ende Mai und Anfang Juli diesen Jahres gesehen, von dem die Stadt Wels nur ganz knapp verschont geblieben ist.

Wichtig für Anrainer: Während der Übung kann es in der Aichbergstraße, Hoffmannstraße, Karl-Wild-Straße, Prandtauerstraße, Prunnerstraße, Puchnerstraße, Roithenstraße, Sittestraße, Sonnleiten und Waldstraße zu Verkehrsbehinderungen kommen. Insbesondere gilt das für den Bereich nördlich des Schlosses: In der Aichberg-, Wald- und Prunnerstraße ist durch die Evakuierung der Gäste mit regem Fußgängerverkehr zu rechnen. Für Anrainer der Aichbergstraße ist es generell empfehlenswert, über die B 137 Innviertler Straße beim Gasthof zur Waldschänke zu- beziehungsweise abzufahren. „Eine Behinderung der Übung durch Schaulustige soll jedenfalls vermieden werden“, ersuchen Koits und Kroiß abschließend.

Statements der Übungspartner
Feuerwehr: „Speziell bei größeren Schadenslagen ist das reibungslose Funktionieren der Zusammenarbeit von Einsatzorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz und Polizei mit den Mitarbeitern der Stadt Wels sowie der Notfallseelsorge von ungeheurer Bedeutung. Um diese Zusammenarbeit weiter zu vertiefen, findet am 15. November 2013 eine gemeinsame Übung der oben beschriebenen (Einsatz-)Organisationen am Gelände des Bildungshauses Schloss Puchberg statt. Dabei sollen vor allem die Schnittstellen zwischen den einzelnen Organisationen beübt werden, um auch im Einsatzfall eine rasche und effiziente Kommunikation sicherstellen zu können.“ (Abschnittsbrandinspektor Roland Weber, 2. Kommandant-Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr Wels).

Polizei: Eine Brandkatastrophe mit mehreren schwerverletzten und getöteten Personen ist eine große Herausforderung für Rettungskräfte und die zuständigen Behörden. Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, übt die Notfallseelsorge gemeinsam mit dem Magistrat der Stadt Wels, der Rettung, der Feuerwehr und der Polizei diesen Ernstfall. „Gemeinsame Übungen sind für uns sehr wichtig und notwendig, weil wir im Ernstfall eine gemeinsame Sprache brauchen, sagt der Übungsleiter der Polizei, Chefinspektor Gerhard Aigner. Ein weiteres Übungsziel der Polizei ist die Identifizierung von zum Teil stark verbrannten Leichen. Kriminalisten des DVI-Teams (Spezialisten zur Identifizierung von Katastrophenopfern) verfolgen das Ziel, durch verschiedene Identifizierungsmethoden, wie Vergleich von Fingerabdrücken, Zahnschemen und DNA-Analysen, Leichen zu identifizieren. „Die Übung gibt uns Gelegenheit, die Aufarbeitung einer Katastrophe gemeinsam mit anderen Einsatzkräften zu trainieren. Übungsschwerpunkte für uns werden die Bergung und Identifikation von Leichen sein, um den Toten wieder ihren Namen zu geben, sagt der Leiter des DVI-Teams, Oberst Erwin Meindlhumer.

Notfallseelsorge:
Im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels bricht Feuer aus. Es gibt Schwerverletzte und Tote. Was geschieht nach dem Brandalarm? Wie reagieren Einsatzkräfte bei einer solchen Katastrophe? Die Fachtagung der Notfallseelsorge Oberösterreich am Freitag, 15. und Samstag, 16. November widmet sich heuer dem Thema „Komplexe Schadensereignisse“. Neben Fachvorträgen mit erfahrenen Expertinnen und Experten wie Dr. Veronika Gmeiner vom AKUTteam Niederösterreich und Mag. Leon Kraus, dem Leiter der Krisenintervention des Landes Luxemburg, findet eine gemeinsame Großübung mit allen Einsatzorganisationen, dem Krisenstab des Magistrates Wels, dem Callcenter des Landes Oberösterreich und dem Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels statt. Eine 40köpfige Expertinnen- und Expertengruppe der Krisenintervention und der Feuerwehr Luxemburg wird auch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sein.
Die Notfallseelsorge, eingebettet in die Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes, ist „Erste Hilfe für die Seele“. Verletzte und deren Angehörige benötigen in speziellen Notfällen und Krisensituationen eine rasche und stabilisierende Hilfe. Und wie steht es mit dem Retter, der bei seiner Hilfeleistung mit dem Leid der Betroffenen konfrontiert wird? Speziell ausgebildete Notfallseelsorger und -innen begleiten Feuerwehrkameraden und -innen nach schwierigen Einsätzen. Ziel der Übung ist die Verbesserung der Zusammenarbeit aller Einsatzorganisationen sowie das Trainieren der Arbeitsabläufe für den Ernstfall zwischen Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei, Notfallseelsorge und den zuständigen Behörden. Die Großübung wird zudem von der Universität München wissenschaftlich begleitet, um Ergebnisse und Konsequenzen für vergleichbare Schadensereignisse zu gewinnen.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Wels & Wels-Land auf MeinBezirk.at/Wels&Wels-Land

Neuigkeiten aus Wels & Wels-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Wels & Wels-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Wels&Wels-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Wels & Wels-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.