Vorschriften für ESC 2026 zu hart
Kein Songcontest für Linz & Wels!

- Der Countertenor Johannes Pietsch hat Österreich unter seinem Künstlernamen JJ beim 69. Eurovision Song Contest in Basel vertreten.
- Foto: Corinne Cumming/EBU
- hochgeladen von Julia Steiner
Aus der Traum! – und es hätte so schön sein können: Linz und Wels hatten sich schon für den Eurovision Song Contest (ESC) 2026 in Stellung gebracht. Unterstützung kam auch vom Land, alle Seiten rechneten sich einen Imagegewinn aus. Doch jetzt ist die Blase geplatzt.
WELS, LINZ. Wie berichtet hatte Wels gleich am Tag nach dem Sieg des Österreichers Johannes Pietsch alias "JJ" für den ESC 2026 Interesse bekundet. Schultern wollte man das zusammen mit der Landeshauptstadt: in Linz die Partys, in der Messestadt die Großveranstaltung. "Internationalen Flughafen, Autobahnanbindungen, Hotelbetten – das alles haben wir", sagte Peter Jungreithmair vom Wels Marketing.
"Es muss nicht immer Wien sein"
Noch dazu: Die Unterstützung des Landes war sicher. Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hatte sich der ESC-Euphorie angeschlossen. Gemeinsam wollte man das Event in den Zentralraum bekommen – ganz nach dem Motto: "Es muss nicht immer Wien sein".
Aber Wien ist alles
Doch die Realität sieht anders aus: An Wien kommt in Österreich nichts vorbei. Laut ersten Informationen sind die Vorgaben des ESC so zugeschnitten, dass es allein die Bundeshauptstadt stemmen kann. Es spießt sich schon an der Veranstaltungshalle: Zwar hätte Wels mit der neuen künftigen Messehalle viel zu bieten – doch für den ESC reicht es nicht. Denn die Hälfte der Halle dürfte nicht benutzt werden, trotzdem muss der Rest ein entsprechendes Fassungsvermögen haben – "und das stemmt halt nur die Wiener Stadthalle", heißt es aus den Kreisen der oö. ESC-Bewerber. Deshalb werde man nicht einmal mehr die Bewerbung abschicken.
Frust ist groß
Auch Linz bestätigt. "Es geht um die detaillierten Rahmenbedingungen bezüglich der Halle. Das ist nur auf Wien zugeschnitten", so eine Sprecherin des Linzer Bürgermeisters. Und auch die zu erwartenden Kosten seien mit ein Grund. Graz hatte sich deswegen im Vorfeld schon rausgenommen: Es war die Rede von rund 30 Mio. und die wollte sich die steirische Hauptstadt nicht leisten.
Der Frust ist groß, noch dazu hätte man es im Schulterschluss mit dem Land stemmen können, da zeigt man sich im Bewerbungskomitee der beiden oö. Städte einig. Und die Bevölkerung hätte den ESC gerne im Land ob der Enns gesehen, wie die Umfragen von MeinBezirk zeigen. Aber an Wien kommt man nun einmal nicht vorbei ...
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