Lokalaugenschein im neuen Asylzentrum

Im Asylzentrum Kamerlweg ist Platz für 110 Personen. | Foto: Unger
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WELS. Die ehemalige Frauen- und psychiatrische Klinik in der Linzer Straße 89 wurde zum befristeten Asylzentrum umfunktioniert und ist nun voll ausgelastet. 60 Flüchtlinge sind vom Erstaufnahmezentrum aus in die Räume eingezogen und haben hier eine vorläufige Bleibe gefunden. Das Gebäude wird nicht vollständig genutzt, die Flüchtlinge sind auf zwei Stockwerke aufgeteilt.
"Wir haben hier Flüchtlinge aus allen möglichen Ländern, der Großteil ist aber aus Syrien", berichtet der Caritas-Regionalleiter von Wels, Sherif Isljami, der auch für die Betreuung des bestehenden Heims am Kamerlweg zuständig ist. Das befristete Asylzentrum in der Linzer Straße ist aufgrund der Vorgeschichte als Klinik auf Menschen mit medizinischen Bedürfnissen spezialisiert. Dieser Umstand stellt eine Premiere für österreichische Flüchtlingsheime dar. "Normalerweise werden Kranke und Menschen mit Gebrechen auf die Zentren verteilt, hier haben wir aufgrund der räumlichen Infrastruktur und der Nutzungsmöglichkeiten aber eine Konzentration", so Sherif Isljami.

Schwieriger Alltag
Der Alltag gestaltet sich für viele Menschen mühsam. "Es gibt leider nicht viele Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Arbeiten dürfen die Leute ja nicht." Mittlerweile werden an Vormittagen Deutschkurse angeboten, vor allem die Kranken nutzen die Zeit, um von den Strapazen der Flucht langsam wieder zu Kräften zu kommen. Betreut werden die Menschen von Caritas-Mitarbeitern, die etwa Termine mit Ärzten fixieren, Neuankömmlinge in Empfang nehmen und bei Problemen und Fragen jeglicher Art die erste Anlaufstelle sind. Unterstützt werden die Betreuer zudem von ehrenamtlichen Hilfskräften.

"Flucht kann jeden treffen"
Auf den Background der Flüchtlinge angesprochen, betont Isljami die soziale und gesellschaftliche Durchmischung: "Wir haben es hier zu tun mit Menschen quer durch alle Berufsgruppen und Gesellschaftsschichten – von Leuten ohne Ausbildung bis hin zu Ärzten. Das zeigt auch einfach, dass von Flucht jeder betroffen sein kann."
Die Menschen, die es bis in das Zentrum in der Linzer Straße geschafft haben, haben einen beschwerlichen Weg hinter sich: "Flucht ist niemals einfach, die Leute sind ja nicht zur Gaudi hier. Vor allem für die Familien ist es besonders schwer, wenn sie gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen." Für Flüchtlinge sei die Flucht auch mit hohen Kosten und Unsicherheit verbunden. "Gruppen, die aus Syrien kommen, zahlen teilweise bis zu 70.000 Euro für eine Fahrt ins Ungewisse", so Sherif Isljami.
Das Asylzentrum in der Linzer Straße ist befristet bis Ende Juni 2015. Dann sollen die Flüchtlinge anderen Einrichtungen zugewiesen werden.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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