Aufstockung der Fördermittel "dringend notwendig"
SPÖ-Kritik: "Stadt hungert Kinderschutzzentrum aus"
Die finanzielle Absicherung und Mittel seitens der Stadt und damit die Zukunft des Kinderschutzzentrums „Tandem“ standen am Montagabend im Gemeinderat auf der Tagesordnung.
WELS (mb). Die SPÖ beantragte in einem Initiativantrag die Aufstockung der jährlichen Fördermittel für dieses Projekt auf 65.000 Euro. Diese Fördersumme, die zur Aufrechterhaltung der "wertvollen und notwendigen Arbeit dieser Institution", so Fraktionschef Stefan Ganzert, dient, wurde bereits 2015 vom Gemeinderat beschlossen, nur leider nicht umgesetzt. „Stattdessen hat man die städtischen Fördermittel für das Kinderschutz-zentrum laufend verringert“, kritisiert Ganzert. "Die Stadt hungert die Einrichtung aus." Aufgrund der gestiegenen Kosten stehe „Tandem“ nun mit einem fünfstelligen Jahresverlust für 2018 da. „Unser Ziel muss die finanzielle Absicherung des laufenden Betriebes dieser wichtigen Einrichtung sein, die im öffentlichen Interesse tätig ist", so der rote Fraktionschef. "Geschieht das nicht, dann droht dem Kinderschutzzentrum eine Betriebseinstellung.“
Opferhilfe vor allem für Kinder
Der Verein „Hilfszentrum für junge Menschen“ wurde 1987 in Wels gegründet und entwickelte sich mit dem daraus entstandenen Projekt „Tandem“ zu einer anerkannten Familienberatungsstelle und Opferhilfe-Einrichtung mit dem Schwerpunkt Kinderschutz. „Tandem leistet wertvolle Betreuungsarbeit für Kinder, die Gewalt und Missbrauch erlebt haben. Die Erhöhung der Fördermittel ist ein entscheidender Beitrag zur finanziellen Absicherung dieser Einrichtung“, begründet Gemeinderat Ganzert die SPÖ-Initiative.
Stadt hielt Zusage nicht ein
Wegen der gestiegenen Aufwendungen und der Bedeutung dieser Institution, beschloss der Gemeinderat bereits am 6. Juli 2015 die Aufstockung der jährlichen Unterstützung von 52.000 Euro auf maximal 65.000 Euro. Statt diesen einstimmigen Beschluss umzusetzen, wurden die städtischen Fördermittel jedoch laut SPÖ laufend verringert: Von 2016 45.000 Euro (plus 7.000 Euro Sonderförderung) auf 40.000 Euro in den zwei Folgejahren. Darüber hinaus reduzierte auch der Bund Fördermittel. Aufgrund dieser Einschnitte musste laut Ganzert Personal abgebaut werden und die finanzielle Situation ist weiterhin sehr angespannt. „Hier wird an der falschen Stelle gespart, wenn man diese Kinderschutzeinrichtung finanziell so aushungert, dass sie ums Überleben kämpfen muss.“ Aufgrund des gestiegenen finanziellen Drucks könne das Kinderschutzzentrum „Tandem“ nicht mehr abgangsfrei wirtschaften und stehe für das abgelaufene Jahr 2018 vor einem fünfstelligen Jahresverlust.
Das Ergebnis der Abstimmung im Gemeinderat war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
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