Stadt Wels und Musealverein präsentieren Festschrift „60 Jahre Musealverein Wels“

Foto: Stadt Wels

WELS. Die druckfrische Festschrift „60 Jahre Musealverein Wels“ präsentierten am Mittwoch, 3. Dezember Bürgermeister Peter Koits und Kulturstadtrat Walter Zaunmüller gemeinsam mit Musealvereins-Obmann Walter Aspernig und dem Schriftführer des Vereins, Günter Kalliauer. „60 Jahre Musealverein Wels sind eine perfekte Gelegenheit dafür, uns bei Obmann Walter Aspernig und seinem Team für die engagierte Tätigkeit der vergangenen Jahre zu bedanken. Schließlich hilft der Musealverein Wels nun bereits seit sechs Jahrzehnten tatkräftig mit, das Stadtbild und die Kulturgüter unserer Stadt zu erhalten und auf wissenschaftliche Weise zu dokumentieren“, erklären Bürgermeister Koits und Stadtrat Walter Zaunmüller.

60 Jahre Musealverein
Aus Anlass des 60. Vereinsjubiläums verfassten mehrere Autoren die Festschrift „60 Jahre Musealverein Wels“. Der Band mit einem Gesamtumfang von 264 Seiten gliedert sich in drei Abschnitte:

Der erste Teil enthält den Vereinsbericht sowie einen Nachruf auf das verstorbene Vereinsmitglied Univ.-Prof. Johann Sturm. Ergänzt wird der erste Abschnitt durch einen Überblick über die vom Musealverein Wels in den 60 Jahren seit seiner Gründung erarbeiteten und in seinen Jahrbüchern und den bisher 14 Sonderbänden veröffentlichten Beiträgen zur Geschichte von Wels (zusammengestellt von Walter Aspernig, Renate Miglbauer und Günter Kalliauer).

Der zweite Abschnitt beinhaltet Themen der provinzialrömischen Archäologie: Miglbauer gibt einen Überblick über das „Wesen" einer römischen Stadt am Beispiel von Ovilava/Wels. Die Archäologinnen Anita Giuliani und Michaela Greisinger präsentieren Ergebnisse ihrer Fundanalysen über Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens.

Der Landes-Archäologe Stefan Traxler versammelt in seinem Beitrag mehrere Stimmen zu einer Gesamtschau über das archäologische Umland von Ovilava/Wels, insbesondere in Richtung Süden (von Thalheim bis Steinhaus). Dabei kamen überraschende Ergebnisse zutage: Nämlich die Auffindung einer bedeutenden römischen Straßentrasse mitsamt interessanten benachbarten Strukturen bis hin zu Brandgräbern. Hier wird das Projekt „Infrastruktur und Besiedlung zwischen Thalheim und Sattledt" vorgestellt. Ausgehend von der Ende der 1990er-Jahre durchgeführten Grabung nahe Maria Schauersberg sind dabei noch interessante Forschungsergebnisse zu erwarten.

Zeitlich vom Hochmittelalter bis in die jüngere Neuzeit reichen die Beiträge des dritten Themenblocks: Walter Aspernig stellt die Entstehung des Dorfes Oberthan im Nordwesten von Wels auf Grund akribischer Urkundenanalysen ab der ersten Nennung von „Thann" im Jahre 1160 bis 1848 dar. Dem schon vor dem Jahr 1300 an das Welser Brückenamt gelangte Besitz in Geisensheim (einem Ortsteil von Pichl bei Wels) ist sein nächster Beitrag gewidmet, gleichsam ein „Nebenprodukt" seiner Mitarbeit und umfangreichen Forschungen zum gerade erschienenen Heimatbuch von Pichl.

Der Mitarbeiter der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Graz, Manfred Hollegger, beschäftigt sich mit der Biografie von Kaspar I. Perkheimer von Würting, der zu Zeiten Kaiser Maximilians I. der erste "vicedom" (= Finanzreferent) des Landes ob der Enns war. Die junge Welser Stadtarchivarin Karin Bachschweller stellt die Geschichte des Welser Wasserturms ab dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart und seine Bedeutung für die Wasserversorgung der Welser Altstadt dar.

Die Beiträge von Alfred Herrmüller zur Baugeschichte der Pfarrkirche in Krenglbach, von Roland Forster (einem Mitarbeiter der Wiener Akademie der Wissenschaften) über Kirchenausstattungen in Eferding und Scharten sowie von Margareta Vyoral-Tschapka über Meierhofarchitektur um 1600 anhand der Beispiele Kremsmünster, Schlierbach und Ranshofen sind inhaltlich mit der Geschichte von Wels enger verbunden, als man es im ersten Augenblick glauben würde.

Den Abschluss bildet der Beitrag des bekannten Linzer Wirtschaftshistorikers Univ.-Prof. Roman Sandgruber: Eine Biografie des aus zwei Welser Familien stammenden Margarinemagnaten Carl Blaimschein, verbunden mit dem Aufstieg und Niedergang seines Firmenkomplexes seit den 1880er-Jahren. Die Schilderungen reichen bis zum Verkauf der Villa Blaimschein im 13. Wiener Gemeindebezirk im Jahr 1958 sowie die anschließende Nutzung als Botschaftsgebäude des Irans.

Mit diesem Band können damit schon zum 37. Mal Einblicke in verschiedene Themen und Epochen der Welser Geschichte, von namhaften Forschern verfasst, vorgelegt und damit das Wissen um unsere Stadt ergänzt und präzisiert werden.

Zum Musealverein
Der Musealverein Wels widmet sich
der Erforschung der Geschichte, Kultur und Naturkunde von Wels und der Umgebung,
der Herausgabe von periodisch erscheinenden Publikationen,
der Mitarbeit im Rahmen der Stadtbildpflege und des Denkmalschutzes,
der Förderung der Welser Museen und Archive,
der Mitarbeit im Rahmen der Lehrerfortbildung sowie
der Pflege der Kontakte und dem Austausch der Publikationen mit anderen wissenschaftlichen Vereinen und Institutionen im In- und im Ausland.

Weitere Informationen gibt es unter www.musealverein-wels.at im Internet.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Wels & Wels-Land auf MeinBezirk.at/Wels&Wels-Land

Neuigkeiten aus Wels & Wels-Land als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Wels & Wels-Land auf Facebook: MeinBezirk.at/Wels&Wels-Land - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Wels & Wels-Land und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.