Coco aus dem Tierheim hat ein Zuhause
"Wir geben ihr ein schönes Leben"
Vier Jahre lang wohnte die kleine Hundedame Coco im Welser Tierheim. Nun hat das ehemalige Sorgenkind der Arche ein liebevolles Zuhause gefunden. Ein Grazer Ehepaar hat die Kleine in sein Herz geschlossen – und vom Fleck weg adoptiert.
WELS, GRAZ. Wer in diese großen Augen schaut, dem schmilzt das Herz: Cocoletti, kurz: Coco war ein kleines verschrecktes Hundemädchen, als sie 2019 ins Welser Tierheim Arche kam. Skeptisch beäugte sie ihre Umwelt, bellte viel und noch mehr hatte sie Angst – vor allem vor Männern. Deshalb schnappte sie auch öfters zu, durch den Stress fielen ihr manchmal die Haare aus. "Sie dürfte in ihrem bisherigen Leben noch nicht viel Schönes erlebt haben", so Tierheimleiterin Barbara Ogris. Vier Jahre lang wartete die Kleine mit den traurigen Augen, sie galt als schwierig und als Sorgenkind. Doch jetzt gibt es ein Happy End – dank Gustav und Eleonore Schreiner aus Graz.
Gern auch ein "schwieriger Hund"
"Meine Schwägerin hatte Jackson aus dem Welser Tierheim zu sich geholt. Und als sie ein Pflegefall wurde, haben wir uns des Pudels angenommen. Und wir wuchsen eng zusammen", erzählt Eleonore. Dabei war Jackson nicht leicht zu handhaben, doch "mit viel Zeit und Geduld" kam der Erfolg. "Als wir ihn mit 17 Jahre einschläfern lassen mussten, riss es doch ein tiefes Loch", sagt die Grazerin.
Schnell war klar: Es muss ein neuer Hund her. "Und es kann ein ruhig ein schwieriger sein, das waren wir ja jetzt schon gewohnt." Doch in den Tierheimen der Umgebung war nichts Passendes zu finden, "die waren alle zu groß". Bis der Anruf aus dem Welser Tierheim kam.
"Wir suchten ja schon so lange für Coco. Und da brachte mich eine Ehrenamtliche auf die Idee. Die Erfahrungen mit Jackson waren ja gut gewesen, also griff ich zum Telefon", so Tierheimleiterin Ogris.
"Wie ein Cerberus"
"Als ich dann Coco das erste Mal in ihrem Gehege sah, fiel sie mich gleich an, wie ein Cerberus", sagt Eleonore Schreiner und lacht. Doch mit viel Ruhe und ein paar Leckerlis war das erste Eis gebrochen. Und es war wohl Liebe auf den ersten Blick. "Am nächsten Tag haben wir beschlossen, wir geben der Kleinen eine Chance und probieren es."
Sie kannte keine Türen
Und so siedelte Coco am Gründonnerstag nach Graz um. "Als sie das erste Mal im Garten war, war sie hin und weg, ganz friedlich." Doch sonst war für die 13-jährige Hündin alles neu. "Türen kannte sie nicht, sie konnte ja nicht wie im Gehege einfach raus, wenn sie musste." Und so war auch die Stubenreinheit ein Thema. "Das hat sich aber schnell gegeben", sagt Eleonore. Auch andere Hunde oder Menschen überfordern die Kleine heute noch – so wie auch Autos: "Wenn wir in unseren Gassiwald gehen und müssen dafür eine befahrene Straße überqueren, da merkt man ihr an, wie ihr das zu viel ist."
Morgenritual
Aber vom kleinen Kläffer ist nach drei Monaten kaum noch etwas zu spüren. Während des Gesprächs mit der BezirksRundSchau liegt Coco brav daneben. "Und sie geht dahin, wo ich hingehe", sagt Eleonore. Es gebe auch bereits ein Morgenritual: "Da gibt es ein Ohrlibussi, dann muss am Bauch gekrault werden und dann geht es los in den Tag."
Auch mit ihrem Mann kommt Coco mittlerweile gut klar. "Nur manchmal, wenn er nachts durchs Haus geht, erschreckt sich Coco noch und bellt ihn kräftig aus." Doch sonst genießt sie die Streicheleinheiten des Ehepaars, kuschelt sich oft gerne zwischen sie. Und die Drei wachsen jeden Tag mehr zusammen.
"Wunderbares erleben"
Gustav und Eleonore sind mit ihrer Entscheidung glücklich. Und sie raten jedem: "Wenn ein Tier, dann bitte aus dem Tierschutz. Noch einmal verwöhnen. So wie Coco. Wir geben ihr ein schönes Leben", sagt Eleonore. Wichtig seien Geduld und viel Zeit, nicht gleich aufzugeben, wenn mal etwas nicht hinhaut. "Dann kann man etwas Wunderbares zusammen erleben."
Weitere Tiere warten hier in der Arche Wels: wels.at/tierheim
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