Schleißheimer Perchten kehren zurück
„Wir sind keine Bestrafer – wir sind Glücksbringer“
Endlich geht es wieder los: Die Perchten ziehen bald durch die Straßen der Region, um das Böse zu Vertreiben. In Schleißheim laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.
SCHLEIßHEIM. Schaurige Masken und zotteliges Fell: Die Schleißheimer Perchten wurden im Jahr 1997 gegründet. Damals war der uralte Brauch schon fast ausgestorben – umso mehr wollte man diesen in der Region wieder beleben.
Im Advent geht’s los
Und auch heuer sind die Perchten wieder los: Der Schleißheimer Perchtenverein bereitet sich schon jetzt auf ihre Auftritte im Winter vor. „Heuer gibt es wieder eine neue Show. Die Choreografie dafür studieren wir bereits wöchentlich ein“, erzählt Obmann Thomas Haunschmid. Los geht es am ersten Adventwochenende in Langholzfeld.
Besonders beliebt: Die „Zodtawatschln“
Seit der Gründung wuchs die Gruppe stetig an und umfasst heute 75 Mitglieder, die als Perchten, Hexen, oder andere Figuren verkleidet durch die Straßen ziehen. Im Jahr 2006 wurde die Kinderperchtengruppe „Zotdawaschln“ gegründet. In dieser Saison führte zum ersten Mal eine Gruppe Kinder zwischen 6 und 15 Jahren den Schleißheimer Perchtenzug an. Diese Gruppe zählt heute 20 Mitglieder – das Interesse ist groß: „Wir haben zurzeit so viel Andrang, dass wir schon eine Aufnahmesperre verhängen mussten. In den nächsten Jahren sind wir schon ziemlich voll“, so Haunschmid. Es werde großer Wert darauf gelegt, das Brauchtum an die Kinder so weiterzugeben, wie es die Ursprünge erzählen.
Keine Gewalt, nur Glück
Gewalt und sonstige Ausschreitungen werden bei den Schleißheimer Perchten zu hundert Prozent abgelehnt. „Wir sind keine Bestrafer – wir sind Glücksbringer“, stellt Haunschmid klar. „Der Percht vertreibt die Dämonen und den Winter. Mit unseren Rossschweifen schlagen wir niemanden – wir streichen nur, denn das soll Glück bringen.“
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