Nach persönlichen Angriffen
Lambacher Bürgermeister erklärt Rücktritt
Der Lambacher Bürgermeister Klaus Hubmayer will überraschend sein Amt zum Jahresende niederlegen.
LAMBACH. "Ich habe entschlossen, das Handtuch zu werfen", sagt Klaus Hubmayer im Gespräch mit der BezirksRundschau. "Ich muss mir das nicht antun und mich wegen allem Möglichem anmachen lassen". Klare Worte findet der Lambacher SPÖ-Ortschef für seine Ankündigung, den Bürgermeistersessel zu räumen. "Ich war fünf Jahre im Amt, wollte etwas bewegen. Aber sachpolitisch zu arbeiten ist fast nicht mehr machbar."
Vorfälle gehäuft
Persönliche Anfeindungen aus der Bevölkerung und aus den Reihen der politischen Gegner hätten die Arbeit nahezu unerträglich gemacht. Die Folge: gesundheitliche Probleme wie schwere Herzrhythmusstörungen. "Es hat bei einigen Bausachen angefangen, dass hier die Nachbarschaft massiv gegen mich persönlich vorgegangen ist." Dann hätten sich die Vorfälle gehäuft, "ich hatte das Gefühl, es keinem mehr irgendwie recht machen zu können."
Für den "echten Lambacher", der fast 40 Jahre als Bediensteter der Gemeinde diente, eine verstörende und belastende Situation. "Ich habe die Nächte durchgegrübelt. Das tut schon weh, von allen Seiten nur noch angefeindet zu werden. Es sind nur Teile der Bevölkerung, aber die paar reichen schon aus, um einen das Leben zur Hölle zu machen."
Und auch in der "politischen Gemeindestube" hätte sich der Ton plötzlich geändert. Von der ursprünglich konstruktiven Zusammenarbeit sei nur noch wenig zu spüren. "Der Wahlkampf lässt schon grüßen.
Spannende Nachfolgekämpfe
Die Wahl eines Nachfolgers verspricht, spannend zu werden. Denn die Machtverhältnisse im Gemeinderat sind nicht eindeutig. Die SPÖ hält acht Sitze, die ÖVP neun, die FPÖ sieben und die Neos haben ein Mandat. Die ÖVP will zur Neuwahl den bisherigen Vizebürgermeister Johannes Moser ins Rennen schicken und gibt sich "gesprächsbereit". Für die FPÖ soll Vizebürgermeister Johann Gibitz antreten. Bei der SPÖ sucht man noch einen Kandidaten. Für die Genossen geht es bei der Wahl in der 4.000-Seelen-Gemeinde ums Eingemachte, zählt Lambach im sonst großteils schwarzen Bezirk zu einer der wenigen roten Ausnahmen.
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