Wohin steuert die Bundes-SPÖ?
Rote Stimmen aus Wels & Wels-Land
Nach der Blamage bei der Kärnten-Wahl sollen und dürfen nun die Mitglieder der SPÖ über die künftige Spitze der Bundespartei entscheiden. Die Roten aus dem Bezirk blicken gespannt auf die Vorgänge.
WELS, WELS-LAND. Joy Pamela Rendi-Wagner oder Hans Peter Doskozil? Das ist nun die Frage, die die Bundes-SPÖ umtreibt. "Ich finde das, was da im Vorfeld passiert ist, kindisch. Und man hätte die Führungsfrage auch auf einer Delegiertenkonferenz klären können", sagt der Welser SPÖ-Chef Klaus Schinninger. "Aber ausgemacht ist jetzt ausgemacht." Er sei gespannt auf die Präsentationen der beiden Polit-Konkurrenten, auf ihre Ideen und Teams. Wem er selbst die Stange hält, das will Schinninger nicht verraten. Aber die größten Chancen spricht er "bei einer Mitgliederbefragung" Doskozil zu.
Marchtrenks Bürgermeister und SPÖ-Urgestein Paul Mahr ist sich bei einer Sache mit Schinninger einig: "Einen Mitgliederentscheid hätte es nicht gebraucht, jetzt dauert es noch länger und ist noch mühsamer." Er sei einfach nur froh, wenn die Streitigkeiten beendet werden. Über die Performance der beiden Politiker sei er alles andere als glücklich: "Ich kann mir nicht vorstellen, einen von den beiden zu unterstützen."
"Der Mitgliederentscheid ist noch das geringere Übel", sagt Buchkirchens Bürgermeister Nikon Baumgartner. "Der Schaden ist schon angerichtet, happy bin ich mit keinem der beiden, vielleicht wäre ein dritter Kandidat nicht schlecht gewesen."
Wie er sich entscheide, wisse er noch nicht. "Am wichtigsten ist jetzt, in welche Richtung es gehen soll, was jeder der beiden da vorzulegen hat." Das Rennen sei seiner Meinung nach noch offen.
Deutliche Worte findet auch der Ortschef von Weißkirchen, Norbert Höpoltseder: "Es ist jetzt zu hoffen, dass die beiden jetzt Ruhe geben und der Mitgliederentscheid ordentlich über die Bühne geht." Er bricht die Lanze für Rendi-Wagner: "Sie hat in einer Ausnahmelage übernommen und es nicht schlecht gemacht. Sie hatte da und dort vielleicht den falschen Berater." Er glaube, dass es mit ihr trotzdem besser weitergehen werde. "Doch wie viel Porzellan schon bei der Basis zerbrochen wurde, das wage ich nicht einzuschätzen."
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