"Wir sind keine Millionentruppe"

Obwohl das Transferkarussell vor zwei Wochen zum Stillstand kam, sorgen die Großeinkäufer ATSV Stadl-Paura und WSC/Hertha noch immer für Gesprächsstoff. Beide Vereine verstärkten sich bei ihrer Einkaufstour durch Oberösterreich mit echten Kapazundern.
Stadl-Paura (Landesliga West) will nach zahlreichen vergeblichen Versuchen unbedingt in die OÖ Liga. Die Tore dazu sollen Mario Petter (25 Tore für Bad Goisern) und der bulgarische Ex-Profi Genadi Petrov (29 Tore für Gunskirchen) schießen. Beide sollen von den Vorlagen von Milan Kopivarov (FC Wels) profitieren. In der Verteidigung werden die Ex-Bundesliga-Spieler Milan Rasinger (zuletzt Bad Goisern) und Torsten Knabel (kam 2012 von BW Linz) für Stabilitiät im Team von Trainer und Ex-Bundesliga-Profi Christian Mayrleb sorgen.
"Geld hat bei den Transfers keine Rolle gespielt. Die Ex-Profis wurden mit Monatsgagen von 2000 bis 3000 Euro geködert. Niemand weiß, woher das Geld kommt", sagt ein Insider.
"Das ist doch alles Schwachsinn. Auch das Gerede von einer Millionentruppe ist völlig aus der Luft gegriffen. Die Spieler fühlen sich bei uns wohl. Wo Tauben sind, kommen halt auch Tauben hin. Petter ist nur zu uns gekommen, weil er unbedingt unter Trainer Mayrleb spielen wollte", sagt Hans Stöttinger, sportlicher Leiter. In Fußballerkreisen wird er oft als Mäzen des ATSV bezeichnet. "Auch das stimmt nicht. Ich bin nur einer von vielen Funktionären. Das Geld kommt von unseren vielen Sponsoren."
Vier Hochkaräter sicherte sich Landesliga-Absteiger WSC/Hertha. Robert Lenz hat vergangene Saison 13 Tore für Grieskirchen (OÖ Liga) geschossen. Mit Andreas Gahleitner, Silvio Mayr und Dominik Klinger lotste Neo-Sektionsleiter und Ex-Profi Andi Steininger drei weitere OÖ-Liga-Kicker nach Wels. Auch sie sollen für ihr Hobby gut entlohnt werden. "Bei uns bekommt niemand mehr als 540 Euro im Monat. Sonst müssten wir die Spieler bei Finanz und Krankenkasse anmelden", will auch WSC/Hertha-Obmann Vize-Bürgermeister Bernhard Wieser nichts von einer Millionentruppe wissen.

Gefährliches Spiel
Auch nichts von möglichen Schlupflöchern. "Gagen bis 910 Euro sind möglich. Zusätzlich zu den steuerfreien 540 Euro kann man den Spieler auch geringfügig beschäftigen. Das sind weitere 370 Euro", berichtet Stöttinger. Der pauschale Freibetrag gilt seit 1. Jänner 2009. Manche Vereine sind bereits über diese Regelung gestolpert und mussten zum Teil hohe Beträge an Finanz oder Krankenkasse nachbezahlen. Dies könnte auch erklären, warum außer Stöttinger und Wieser auch Funktionäre anderer Vereine ungern über dieses Thema reden wollten.

Zur Sache

Am kommenden Wochenende erfolgt auch im Amateurbereich der Anpfiff der Fußall-Meisterschaft. Auf dem Programm steht die erste Runde der Regionalliga, die ohne Vereine aus unserer Region gespielt wird. Als "Ersatz" findet am Samstag, 3. August, erstmals der Welser Sommercup mit allen Welser Mannschaften (FC Wels, WSC/Hertha, ESV und Blaue Elf) statt. Gespielt wird ab 13.30 Uhr auf dem Blaue-Elf-Platz.

Die OÖ.Liga beginnt am 9. August. Der FC Wels und Aufsteiger SC Marchtrenk haben zum Auftakt ein Heimspiel.

Ab 16. August rollt dann im gesamten Fußball-Unterhaus das runde Leder.