Verschiedene Formen an innerbetrieblicher Unterstützung
Firmen setzen auf Ehrenamt
Tag für Tag setzen sich zahlreiche Oberösterreicher selbstlos für ihre Mitmenschen ein. Die BezirksRundschau würdigt diese Helden mit dem Florian, dem Preis für das Ehrenamt.
WELS. Freiwilliges Engagement ist Ausdruck des Zusammenhalts und der Solidarität. Unwetterereignisse wie etwa der Hagel vor einigen Wochen haben wieder einmal die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in den Blaulicht- und Rettungsorganisationen gezeigt. In Österreich sind lt. Information auf freiwilligenweb.at rund 2,3 Mio. Menschen unbezahlt aktiv tätig. Der Zeitaufwand für freiwilliges Engagement ist erheblich. Größtenteils wird die Freizeit dafür geopfert, doch was passiert bei Alarmierungen während der Arbeitszeit? Die Bezirksrundschau hat sich bei Unternehmen und der Wirtschaftskammer umgehört.
Ehrenamtliches Engagement
Für Franz Stockinger, Direktor der Raiffeisenbank Wels Süd Bankstelle Thalheim bei Wels ist die Unterstützung des Ehrenamts - im Notfall auch während der Arbeitszeit - eine Selbstverständlichkeit und bei Raiffeisen sogar im Leitbild festgeschrieben. „Wenn jemand bei Alarmierung den Arbeitsplatz verlässt, springen die Kollegen sofort ein und übernehmen die Aufgaben. Das ist in meinen Augen etwas Besonderes.“ Sozial freiwillig tätige Mitarbeiter sind laut Stockinger auch im Unternehmen sehr engagiert, womit er eine Win-Win-Situation ausmacht.
Sonja Orgler, Bereichsleiterin Personal der eww Gruppe, betont, wie wichtig es für die Gesellschaft sei, dass ehrenamtliche Tätigkeiten gerne ausgeübt werden. Hier werde das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich unterstützt.
Für Karl Großalber, Vertriebsleiter global von Starlim-Sterner, ist das Ehrenamt und die gegenseitige Unterstützung für eine Gesellschaft sehr wichtig: „Wir haben sehr viele Mitarbeiter, die ehrenamtlich tätig sind. Deshalb wird gerade an einer einheitlichen Regelung gearbeitet, um für alle gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Sonderurlaubstag
Eine andere Form der Unterstützung von ehrenamtlichen Tätigkeiten der Mitarbeiter hat Tiger coatings gefunden. „Um zu zeigen, wie sehr wir dieses Engagement schätzen, schenken wir freiwilligen Helfern und allen, die es werden wollen, einen „Social Day“-Sonderurlaubstag pro Jahr. Wir wollen damit Brücken zwischen der Wirtschaft und gemeinwohlorientierten Organisationen schlagen und motivieren, einen wertvollen Beitrag an der Gesellschaft zu leisten“, so Astrid Hinterholzer, PR & Communication Tiger coatings.
Freiwillige beim Roten Kreuz
Für Andreas HEINZ, Bezirksgeschäftsleiter und Bezirksrettungskommandant des ÖRK Wels, ist das Ehrenamt ein sozialer Faktor in einer Konsumgesellschaft. „Wir sind froh über jene, die einer Institution Zeit in Form von ehrenamtlicher Mitarbeit schenken. Besonders an Wochenenden und in den Nachtstunden ist das Rote Kreuz überwiegend auf Freiwillige angewiesen", spricht er seinen Dank all jenen aus, die ehrenamtlich tätig sind.
Win-Win-Situationen
Für die Wirtschaftskammer (WKO) OÖ funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamt und Wirtschaft in OÖ vorbildlich und lässt in vielen Bereichen unverzichtbare Win-Win-Situationen entstehen. „Die gelebte Praxis zeigt, dass unsere Mitgliedsbetriebe bereits bisher sehr großzügig bei der Vereinbarkeit zwischen beruflichen Pflichten und ehrenamtlichen Tätigkeiten waren und sich individuelle und freiwillige Vereinbarungen auf betrieblicher Ebene als gute Basis für eine lösungsorientiertes und gedeihliches Miteinander erwiesen haben“, so Leonhard Zauner von der Abteilung Sozial- und Rechtspolitik der WKO Oberösterreich. Er betont aber auch, dass öffentliche, private und ehrenamtliche Interessen nicht einseitig in die betriebliche Sphäre verlagert werden dürfen. Auch dürfe die Finanzierung derartiger gesellschaftlich Aktivitäten nicht auf dem Rücken der heimischen Wirtschaft erfolgen.
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