ÖGB fordert leistbaren Wohnraum

Wohnen wird in Wels immer teurer

Mitglieder des ÖGB Wels, der Welser Heimstättengenossenschaft und der Arbeiterkammer trafen sich kürzlich, um die Wohnsituation in den Bezirken Wels und Wels-Land zu analysieren und darüber zu diskutieren.

WELS-LAND. Wer in Wels-Land privat zur Miete wohnt, zahlt am meisten. Auch das Hausbauen ist finanziell ein schwieriges Unterfangen geworden. Die Grundstückspreise in Oberösterreich sind in den vergangenen Jahren teilweise um bis zu 60 Prozent angestiegen. Wels liegt oberösterreichweit bei den Preisen auf dem zweiten Platz in. „Die Wohnkosten steigen viel stärker als Inflation und Haushaltseinkommen“, meint Roman Raab von der Arbeiterkammer. Leistbarer Wohnraum werde vor allem von den Genossenschaften angeboten, daher sei es ein Gebot der Stunde, öffentliche Mittel wieder stärker den gemeinnützigen Wohnbauträgern zur Verfügung zu stellen.

Politik ist gefordert

„Wenn Menschen sich das Leben und die teuren Mieten nicht mehr leisten können, ist eine mögliche Folge davon, dass Zweitjobs angenommen werden müssen. Das wirkt sich langfristig auf die Arbeitsqualität und die Gesundheit der Menschen aus und verursacht Mehrkosten etwa im Gesundheits- und Pensionsversicherungssystem“, sagt der Welser ÖGB-Vorsitzende Josef Madlmayr. Die Politik sei gefordert, diesen Entwicklungen gegenzusteuern. Das bedeute einerseits in Wohnraum zu investieren und andererseits auch gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Preissteigerungen aufzuhalten. „Wir fordern, dass Mieten nur maximal alle zwei Jahre erhöht werden dürfen und die Erhöhungen in Zeiten hoher Inflation gänzlich ausgesetzt werden“, so Madlmayr.

ÖGB will Leerstandsabgabe

Um der Spekulation mit Wohnraum Einhalt zu gebieten, tritt der ÖGB zudem für eine Leerstandsabgabe für frei finanzierte Wohnungen ein, die bereits länger nicht bewohnt werden.