Bitte ICE, bleib doch steh
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember sollen zwölf Züge der deutschen Bahn nicht mehr in Wels halten.
WELS. Heimische Zugreisende müssen jetzt ganz stark sein. Zur unendlich scheinenden Debatte über einen Railjet-Stop in Wels gesellt sich nun die nächste Hiobsbotschaft auf Schienen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember werden zwölf Züge der deutschen Bahn nicht mehr am Welser Hauptbahnhof stehen bleiben. Die Fahrten der Strecke Passau-Wien sollen künftig beschleunigt werden und diese Zeit will man mit dem wegfallenden Halt in Wels einsparen. Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner kann diese Haltung nicht ganz nachvollziehen: „Bedenkt man, dass der Halt der ICE-Züge in Wels sich durchschnittlich auf zwei Minuten beläuft, so ergibt sich daraus unschwer, dass diese Stehzeit auf der Strecke nach Passau locker eingeholt werden kann." Umso weniger nachvollziehbar sei laut Hoflehner, dass die Züge weiterhin in St. Pölten – einer einwohnermäßig kleineren Stadt als Wels – Halt machen werden.
"Schwerer Schlag für die Stadt"
Auch die Grünen und die ÖVP bekundeten bereits ihren Unmut. Der einstimmige Tenor der lokalen Politiker: Die Entscheidung ist nicht tragbar, die Züge müssen weiterhin in Wels halten. Neben der Angst vor wirtschaftlichen Konsequenzen sorgen sich die heimischen Volksvertreter auch um steigende Kosten und Reisestrapazen aller Beteiligten. Der Stadtsenat verabschiedete deshalb gleich Resolutionen für den Erhalt der ICE-Stops an die ÖBB und Verkehrsminister Jörg Leichtfried. "Der Wegfall der ICE-Halte ist ein schwerer, nicht zu akzeptierender Schlag für die Stadt Wels. Ich hoffe, dass die nun beschlossene Resolution sowie die noch ausstehenden Gespräche die Verantwortlichen zu einem Umdenken bewegen können“, so Bürgermeister Andreas Rabl.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.