Die Liebe ihrer Besitzer brachte Pia wieder auf die Beine

Christian Stelzl und dessen Familie kümmerten sich rund um die Uhr um Pia. | Foto: privat
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  • Christian Stelzl und dessen Familie kümmerten sich rund um die Uhr um Pia.
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TRAUN/WELS. Rund zwei Monate dauerte es, bis Schäferhündin Pia nach ihrem Unfall ihre Mobilität wiedererlangte. Bis dahin bedurfte es einer außerordentlichen Leistung ihres Tierarztes und ihrer Besitzer. Denn Pia zog sich eine komplizierte Verletzung zu: Kurz bevor ihre Besitzer, Familie Stelzl aus Traun, ihr Stoff-Geschäft schließen wollten, kam noch ein letzter Kunde zur Tür herein. Die Nachbarskatze huschte vor der Tür vorbei, Pia entwischte durch den Türspalt und lief ihr hinterher. Die Verfolgte überquerte eine Straße und war dabei im Gegensatz zu Pia schnell genug. Bremsen quietschten, ein Aufschrei war zu hören. "Meine Eltern fanden Pia nahe am Straßenrand liegend vor, beide Vorderpfoten verletzt, sodass an ein Aufstehen nicht zu denken war. Die Autofahrerin war geschockt und stammelte nur, dass sie nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte und Pias Vorderbeine erwischte", erzählt Herrchen Christian Stelzl. Sein Vater erkannte an einer Pfote einen offenen Trümmerbruch und verständigte die oberösterreichische Tierrettung. "Nun war guter Rat teuer, in welche Tierklinik man Pia bringen sollte", meint Stelzl. Die Wahl fiel auf Tierarzt Christian Schwingshandl von der Tierklinik Wels.

Vier Operationen

Nachdem die Tierrettung Pia nach Wels brachte, war eine Schocktherapie der erste Schritt auf einem langen Weg zur Besserung. Die Schäferhündin bekam eine Infusion, Sauerstoffzufuhr und Medikamente. Befürchtungen, die dreijährige Pia hätte durch den Unfall innere Verletzungen und Blutungen erlitten, bestätigten sich nicht. So ging bereits am nächsten Tag die erste von vier Operationen über die Bühne, um den offenen Trümmerbruch der rechten Elle und Speiche sowie den Knochenbruch der linken Pfote zu versorgen. Die rechte Pfote erhielt einen "Fixateur externe". Hierbei werden Bohrdrähte durch die Haut in den Knochen gebohrt und außerhalb des Körpers stabil miteinander verbunden. Auf beiden Seiten entschied sich Schwingshandl für eine Abstützplatte. Die gröbsten Eingriffe waren damit überstanden, es galt jedoch weiterhin völlige Käfigruhe, stationär in der Tierklinik. "Es ist sehr selten, dass es beide Pfoten erwischt. Damit das wieder gut wird, bedarf es wahnsinnig großer Mithilfe des Besitzers", sagt Leonore Kozlik, Biomedizinische Analytikerin der Tierklinik Wels. "Der Hund durfte in den ersten Wochen nur liegen. Herr Stelzl hat in der Klinik neben dem Hund geschlafen und ihn 24 Stunden lang betreut. Es war immer ein Familienmitglied dabei."

Weihnachten im trauten Heim

Durch eiserne Ruhe habe Pia einige Zeit nach den vier Operationen und der darauffolgenden Genesungszeit wieder auf die Pfoten steigen können. "Das war eine medizinische Glanzleistung in Zusammenarbeit mit den Tierbesitzern. Denen kennt man echt ihre Tierliebe an. Es war rührend, wie sie sich um Pia gekümmert haben." Die Schäferhündin blieb geduldig, weil ihr Herrchen stets bei ihr war, und durfte einen Tag vor Weihnachten nach Hause. Damit sie im Rahmen des Verbandswechsels, der alle zwei Tage stattfand, ihre Vorderbeine nicht belasten musste, besorgte Christian Stelzl Tragegeschirr, mit dem Rettungshunde abgeseilt werden. "Für Pias Gitterbett ließ ich einen fahrbaren Untersatz anfertigen. Damit konnte man sie wesentlich leichter transportieren, vor allem ins Freie für die Notdurft", beschreibt Stelzl. Drei weitere Wochen später wurden alle Verbände entfernt und Pia begann mit dem Aquatraining auf dem Unterwasserlaufband. Nach und nach verbesserte sich ihre Mobilität. "Nur durch unsere Liebe zu Pia und Dr. Schwingshandls Können gelang ein für mich kleines Wunder: Pia kann wieder laufen!", frohlockt Herrchen Christian Stelzl.

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