Georg Giner
"Ein Dilemma für jeden Betreiber von Badeseen"

Georg Giner setzt auf Aufklärung: Zahlreiche Infotafeln und Flyer informieren über die aktuelle Situation. | Foto: Hassl
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Georg Giner, Inhaber des Ferienparadieses Natterer See, sieht sich ob des Auftretens von "Badedermatitis" in einem Dilemma!

Faktum: In den vergangenen Tagen traten nach dem Schwimmvergnügen im Natterer See bei einigen Badegästen Hautverspannungen, Juckreiz, punktuelle Rötungen und "Pusteln" auf.

Zerkarien

Bei diesen Hautaffektionen handelt es sich um eine "Badedermatitis". Diese wird durch sogenannte Zerkarien (die Larvenform im Entwicklungszyklus bestimmter Parasiten) hervorgerufen, die durch die Ausscheidungen von Enten ins Wasser eingebracht werden. "Die Tatsache, dass in diesem Sommer mehrere Entenfamilien den Natterer See bevölkern, legt den Schluss nahe, dass es sich tatsächlich um Zerkariendermatitis handelt", räumt Georg Giner ein. Zerkarienbefall ist für Menschen ungefährlich, aber wegen der beschriebenen Symptome unangenehm.

Machtlos

Dass Betreiber von Badegewässern dem Problem machtlos gegenüberstehen, ist ebenfalls Faktum. "Die einzige Möglichkeit wäre, die Enten durch Abschießen zu entfernen", so Georg Giner. "Das gestaltet sich aber aufgrund der vielen Gäste am Natterer See während der Sommermonate als nicht durchführbar."
Sind die Folgen der Badedermatitis für die Badegäste auch ungefährlich, so tragen entsprechende Schlagzeilen in den Medien dazu bei, dass diese ausbleiben, stellt der Inhaber fest: "Leider müssen wir das zur Kenntnis nehmen."

Badespaß ist bei Einhaltung einiger Regeln im Natterer See nach wie vor garantiert. | Foto: Natterer See
  • Badespaß ist bei Einhaltung einiger Regeln im Natterer See nach wie vor garantiert.
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Beste Wasserqualität

Dieses Problem betrifft nicht nur den Natterer See. Fälle von Badedermatitis traten und treten an vielen Badeplätzen in ganz Europa immer wieder auf, weiß Georg Giner: "Das Auftreten von Zerkarien steht auch in keinerlei Zusammenhang mit der hygienischen Wasserqualität. Die von der Gewässeraufsichtsbehörde des Landes Tirol regelmäßig durchgeführten Wasseruntersuchungen attestierten dem Wasser des Natterer Sees eine sehr gute Badequalität."
Zum Schutz vor Zerkarienbefall kann man sich vor dem Bad im See mit einem wasserfesten Sonnenschutz eincremen und kalt duschen (schließt die Poren). Flachwasserbereiche sollten gemieden werden. Nach dem Bad wiederum kalt duschen und mit einem Handtuch abfrottieren – dies hindert die Zerkarien daran, in die Haut einzudringen).

Aktuelle Maßnahmen

Aufklärung ist für Georg Giner das Gebot der Stunde. Tagesgäste werden an der Badekasse aktuell informiert. Dazu tragen auch Din A1 Dreiecksaufsteller direkt am Eingang zum Badesee sowie ein Din A3 Infoplakat an der Kassa bei. Alle anreisenden Campinggäste werden beim Check In in Kenntnis gesetzt. Infotafeln wurden direkt bei den Einstiegsbereichen in den Badesee angebracht. Flyer mit Infos über Badedermatitis und Tipps zum Schutz per QR-Code (Link auf www.gesundheit.gv.at) liegen an der Kassa im Restaurant und an der Rezeption auf.
Georg Giner: "Weiters ist geplant, im Herbst den Badesee abzusenken und den Bestand der Wasserschnecken, die als Zwischenwirt zur Entwicklung der Zerkarien dienen, zu dezimieren.
Wir gehen jedenfalls davon aus, dass durch das Sinken der Luft- und Wassertemperaturen in den nächsten Wochen das Auftreten der Badedermatitis deutlich zurückgehen wird.

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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